Kreis Kaiserslautern Moderne und bürgernahe Verwaltung

Enkenbach-Alsenborn

. Weit hat es Adelheid Zierke nicht zum Freibad in Alsenborn. Luftlinie sind es nur einige Hundert Meter zu ihrem Haus. „Da muss man gar nicht weit wegfahren“, sagt die Wahl-Alsenbornerin mit Blick auf die Urlaubszeit. Dabei denkt sie nicht alleine an das Bad vor der Haustüre, sondern auch an die Lage des Ortes am Rande des Pfälzerwalds. Sie reizen aber weniger die vielen Wandermöglichkeiten als die Chance zu einer schönen Motorrad-Tour. Es müssen ja nicht immer die Alpen sein. Auch wenn die ihr präferiertes Ausflugsziel mit dem motorisierten Zweirad sind. Zurzeit fordert aber die Kandidatur für das Bürgermeisteramt der Verbandsgemeinde Enkenbach-Alsenborn ihre Aufmerksamkeit. Politisch ist Zierke ein unbeschriebenes Blatt, war noch in keiner Partei und tritt am 25. Mai als unabhängige Kandidatin an. Als jemand zu ihr sagte, er würde ihr bei einer Wahl seine Stimme geben, begann sie zu grübeln. Die Gespräche während der Unterschriftensammlung für die Kandidatur bestärkten sie in ihrem Beschluss. Zierke möchte sich gegen politische Grabenkämpfen zwischen den Parteien, aber auch zwischen den Verbandsgemeinden Hochspeyer und Enkenbach-Alsenborn einsetzen. Denn die Fusion werde kommen, da ist sich Adelheid Zierke sicher. Und selbst mit dann acht Gemeinden gehöre die neue VG längst nicht zu den großen. Weitere Zusammenschlüsse hält sie für durchaus denkbar. Für die kommenden Aufgaben sieht sie sich als unabhängige Kandidatin in der Rolle einer Vermittlerin, ohne parteipolitische Färbung. Nachhaltigkeit, Transparenz und Bürgernähe sind die drei Schlagworte, mit denen sie in den Wahlkampf zieht. „Der Bürgermeister soll für die Bürger da sein“, sagt Zierke, die sich für eine moderne Verwaltung einsetzen möchte. Bei Großprojekten müsse die Bevölkerung frühstmöglich informiert werden. „Nur wenn man die Bevölkerung mit ins Boot holt, kann man die Bürger für ein Projekt gewinnen“, sagt Zierke. Zudem könne man so Fehlplanungen vermeiden. Eine ihre Hauptaufgaben sieht sie in der Leitung der Verwaltung. „Man muss mit den Mitarbeitern sprechen“, sagt Zierke. Durch die Eingliederung der VG Hochspeyer in die VG Enkenbach-Alsenborn sei ein fairer und gerechter Umgang umso wichtiger. Durch Mitarbeitergespräche und -entwicklung könne man die Menschen motivieren, ist sich die 46-Jährige sicher. Mit ihrem betriebswirtschaftlichen Hintergrund sei sie geeignet, ein Unternehmen – als solches begreift sie auch die Verbandsgemeinde – zu leiten. Und zwar kooperativ, nicht autoritär. In Sachen Transparenz sieht die Kandidatin Nachholbedarf. Die Jahresabschlüsse beispielsweise müssten im Internet für jeden Bürger verfügbar sein. Das scheitere aber schon daran, dass die Abschlüsse gar nicht vorliegen. „Transparenz sieht anders aus“, sagt Zierke. Sie verweist zum Beispiel auf die Informationsfreiheitssatzung der Gemeinde Prien in Bayern. Diese Satzung regelt, dass jeder Bürger das Recht auf Einsicht in Akten der öffentlichen Verwaltung hat. Je nach Umfang der Recherche für die Verwaltungsmitarbeiter sind die Auskünfte aber nicht unbedingt kostenlos. Kosten werden ein beherrschendes Thema der kommenden Jahre sein. Bei anstehenden Projekten sei Augenmaß bei der Planung gefragt. Und eine umfängliche Information des Verbands- und der Gemeinderäte. Als Bürgermeisterin sieht sie sich und die Verwaltung dabei in der Pflicht. Auch die Zukunftssicherheit für Einzelhandel und Gewerbestrukturen sowie die Sicherung und Verbesserung der Lebensqualität für Jung und Alt hat sich Zierke auf die Fahnen geschrieben. Dazu gehören Einkaufsmöglichkeiten vor Ort ebenso wie eine funktionierende Infrastruktur. Es könne nicht sein, dass Kinder und Jugendliche stets auf ihre Eltern angewiesen sind, um beispielsweise zum Training zu gelangen. Das sei teuer und koste die Eltern viel Zeit. Ein Ruftaxi sei kein vollwertiger Ersatz. Das Vorbestellen des Taxis könne für Kinder und ältere Menschen schwer zu organisieren sein. Da die Bevölkerung in den nächsten Jahren immer älter werde, heiße das Stichwort Barrierefreiheit. „Barrierefrei bedeutet nicht nur zugänglich für Rollstuhlfahrer“, ergänzt Zierke. Auch auf Menschen mit Demenz müsse beispielsweise eingegangen werden.

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