Kreis Kaiserslautern „Mit Herz, Kopf und Hand“

Es war ein äußerst gelungener, ein abwechslungsreicher und für eine Schulveranstaltung äußerst hochwertiger Auftakt der Jubiläumsfeierlichkeiten: Die Bettina von Arnim Integrierte Gesamtschule (IGS) Otterberg hat am Donnerstag ihren 20. Geburtstag gefeiert. Ein Abend, der gezeigt hat, dass diese Schule in all den Jahren nie stehen blieb – und sich auf Lorbeeren nicht ausruht.

„Wir sind volljährig, aber keineswegs so erwachsen, dass wir mit dem Lernen aufhören könnten“, sagte Schulleiter Stefan Weber. Eine Aussage, die sinnbildlich für den ganzen Abend in der voll besetzten Aula der Schule stand. Die guten Momente der Vergangenheit nicht vergessen – und dennoch stets lernwillig in die Zukunft schauen, das möchten sie alle an der Otterberger Gesamtschule. Die bekanntlich ja mal eine Hauptschule war. Zu Beginn des Schuljahres 1994/1995 wurden die Hauptschulen Enkenbach-Alsenborn und Otterberg aufgelöst und durch die Integrierte Gesamtschule mit den beiden Standorten Enkenbach-Alsenborn und Otterberg ersetzt. 1997 wurden daraus dann zwei selbstständige Gesamtschulen. Michael Matissek kann noch einiges aus den Anfangsjahren berichten. Schließlich war er damals Lehrer an der IGS. Das tat er am Donnerstagabend auch. „Wir hatten ein Jahr Zeit, um ein Konzept zu entwickeln. Es war eine sehr schöne Zeit“, erzählte er. 130 Anmeldungen lagen zum Start 1994 vor – nur aus den damaligen Verbandsgemeinden Otterbach und Otterberg und aus den Lauterer Stadtteilen Erfenbach und Erlenbach. Heute zieht es Schüler sogar aus Ramstein-Miesenbach auf den Otterberger Hügel. Auch Ulrike Dittberner wagte einen Blick in die Vergangenheit: Von 1998 an lehrte sie zwölf Jahre lang an der IGS. Ein Moment, der tief in ihrer Erinnerung bleiben wird, war die erste Abiturfeier 2004: „Der Zusammenhalt war großartig, alle wollten die Schule einwandfrei präsentieren.“ Eigentlich hätten ja schon 2003 die ersten Schüler an der IGS ihr Abi machen sollen. Doch in der Anfangszeit fehlten noch ein paar Schüler, um eine Oberstufe einzurichten. Die mussten dann auf andere Schulen wechseln, um ihr Abitur zu machen. So wie Sandra Rutz, die damals noch Rahm hieß. Auch sie berichtete von ihren Erinnerungen. Nur zu gerne hätte auch sie in Otterberg ihr Abitur gemacht. „Wir waren damals richtig böse auf die Politik“, erzählte sie. Julia Schiffer ist das dagegen gelungen. Sie gehörte zum ersten Abitur-Jahrgang und ist heute wieder an der IGS – als Lehrerin. „Ich habe es stets genossen, dass man hier mit Herz, Kopf und Hand gelernt hat.“ Und sie wird wie ihre anderen Lehrerkollegen auch ganz sicher ziemlich stolz auf ihre Schüler am Donnerstagabend gewesen sein. Da waren beispielsweise die Musiktalente Tina Helfrich (Akkordeon) und Christian Parr (Klarinette), die mit zwei Musikstücken begeisterten. Oder Ella Hausmann und Sarah Schön, die Gedichte von Bettina von Arnim („Auf diesem Hügel überseh ich meine Welt!“) und Joseph von Eichendorff („Mondnacht“) vortrugen, großartig musikalisch untermalt von Marius Rosenthal an der Gitarre. Mit Gernot Gölter und Sabine Holzapfel sorgten auch noch zwei Lehrer gemeinsam am Klavier dafür, dass das Niveau wirklich hoch war. Josephine White, Jonas Abidi und Yannik Wasem von der Schülervertretung fanden viel Lob für ihre Schule: „Du bist auf einem guten Weg.“ Solchen Worten schlossen sich weitere an, etwa Schulelternbeiratsvorsitzende Heike Abidi („Lassen Sie uns die nächsten Jahre so gestalten, dass unsere Namenspatronin stolz auf uns wäre“), Personalrat Horst Wittig, der Eltern, Schüler und Schulträger für das Vertrauen dankte, aber auch anmahnte, dass die Belastung der Lehrkräfte zunehme. Oder der Stadtbürgermeister und Verbandsvorsteher des Schulzweckverbandes Martin Müller: „Die Schule hat mit ihren pädagogischen Bemühungen einen bemerkenswerten Erfolg. Es wurde sehr viel und gut in die Schule investiert. Jeder Cent ist es wert.“ Ralf Hellwig von der Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion Neustadt ging auf ein Zitat aus dem Film „Forrest Gump“ ein, der im Gründungsjahr der IGS in die Kinos kam: „Das Leben ist wie eine Schachtel Pralinen, man weiß nie, was man kriegt.“ Das passe auch zur Otterberger Schule. Einmal mehr bestens aufgehoben war die Moderation in Händen der Zwölftklässlerinnen Alina Werner und Josephine White. (ssl)

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