Kreis Kaiserslautern „Es hat funktioniert“

In einer gemeinsamen außerordentlichen Versammlung von TuS und DJK Grün-Weiß haben die Mitglieder am Freitagabend in Fischbach den Zusammenschluss zur Sportgemeinschaft 2018 Hochspeyer beschlossen.

Die mit Spannung erwartete Entscheidung fiel um 21 Uhr. Alle 68 erschienenen Mitglieder der DJK Grün-Weiß sowie 121 von 141 Angehörigen des TuS votierten dafür, dass die beiden Traditionsvereine zukünftig in der „Sportgemeinschaft 2018 Hochspeyer“ aufgehen. Im gemeinsamen Auditorium der Fischbacher Sporthalle stimmten die Angehörigen des kleineren Vereins per Akklamation ab. Zuvor hatte es auf Seiten des TuS den Antrag auf geheime Abstimmung gegeben, der allerdings im Saal mit Pfiffen bedacht worden war. Die Auszählung der Stimmzettel übernahm Michael Lutzke von Grün-Weiß. Unter der Aufsicht des Notars Helmut Jacob und unter Beobachtung der beiden Vereinsvorsitzenden ergab die Auswertung nur 20 Gegenstimmen aus den Reihen der TuS-Mitglieder. „Es hat funktioniert“, rief Thomas Bernhart, bisher TuS-Vorsitzender, daraufhin den Versammelten zu. „Die Spaltung in Rote und Schwarze, in Evangelische und Katholische passt nicht mehr zum Lebensstil der heutigen Bürger und zum Bild eines modernen Vereins“, befand Bernhart in der bis auf den letzten Platz besetzten Fischbacher Mehrzweckhalle. Die Hauptsache sei für Hochspeyer die gemeinsame Identität. Für die Fusion der beiden Vereine gebe es darüber hinaus eine Reihe von Gründen. In seiner mehrfach von Beifall unterbrochenen Ansprache führte er aus, dass es durch den Zusammenschluss in Zukunft einfacher werde, ehrenamtliche Funktionsträger im Verein zu finden. Außerdem würden die Anlagen der vorher selbstständigen Clubs besser ausgelastet. „Ganz zu schweigen“, so Bernhart, „von der Möglichkeit, Sponsoren zu finden“. Die Synergieeffekte seien unübersehbar und mit über 1000 Mitgliedern sei die neue Sportgemeinschaft einer der größten Vereine im Kreis mit entsprechend größeren Möglichkeiten. Wichtig sei ihm, dass sich alle Mitglieder in diesem Prozess auf Augenhöhe begegnet seien. „Weder hat der TuS Grün-Weiß geschluckt noch umgekehrt“, meinte Bernhart. „Das erhöht die Akzeptanz.“ Dabei müsse eine Kröte geschluckt werden: die 17.500 Euro Grunderwerbsteuer, die das Finanzamt verlange, „im Gegensatz zu den Zahlen, die bisher im Raum schwirrten“. Zusammen mit den sonstigen Kosten der Fusion müssten für den Zusammenschluss insgesamt 24.000 Euro aufgewendet werden, rechnete Bernhart vor. Der Paragraf 8 der Satzung der neuen Sportgemeinschaft habe in den vergangenen Wochen für viel Aufregung gesorgt, erklärte der ehemalige TuS-Chef. Er sei der Auffassung, dass die Möglichkeit einer Umlage für die Mitglieder in Höhe eines dreifachen Jahresbeitrages, die man dort finde, „definitiv zu hoch“ sei. Der Paragraf 8 solle dahingehend umformuliert werden, dass die Mitglieder nur alle drei Jahre über eine Umlage in dreifacher Höhe eines Monatsbeitrages entscheiden könnten. Bernhart bat die Anwesenden um ihre Zustimmung dafür, dass die Satzungsänderung auf die Tagesordnung der nächsten Mitgliederversammlung der neuen Sportgemeinschaft gesetzt werden solle. Dies wurde bei einer Gegenstimme und einer Enthaltung beschlossen. „Es ist gut zu verstehen, dass es den älteren Mitgliedern beider Vereine nicht leicht fällt, der Fusion zuzustimmen“, erklärte Rainer Grüner, Präsident der ehemaligen Grün-Weiß. Allerdings sei die Existenz zweier Vereine für die Jüngeren und auch für die Neubürger schwer einzusehen. „Die Jugend versteht die Unterschiede überhaupt nicht“, sagte Grüner unter großem Beifall. Bei den anschließenden Wahlen wurde die Führung der neuen Sportgemeinschaft 2018 Hochspeyer bestimmt. Als Präsident fungiert in Zukunft Thomas Bernhart, als sein Stellvertreter wurde Rainer Grüner gewählt. Eine große Mehrheit gab es auch für die neuen Vorstandsmitglieder: Für die Verwaltung ist nun Hans Haberer zuständig, Ute Müller für die Finanzen, Rainer Satter für die Dokumentation sowie Frank Wittkowsky für die Liegenschaften.

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