Gegenüber Zwei Banküberfälle miterlebt

Hat in ihrem Berufsleben unter anderem zwei Banküberfälle erlebt. Eveline Hirth am Arbeitsplatz in Weingarten.
Hat in ihrem Berufsleben unter anderem zwei Banküberfälle erlebt. Eveline Hirth am Arbeitsplatz in Weingarten.

Ihr Traumberuf war es ursprünglich nicht, bei der Bank zu arbeiten. Aber dann war es eines Tages doch soweit. 50 Jahre arbeitete Eveline Hirth bei der VR Bank Südpfalz, für die sie sogar noch im Ruhestand tätig ist.

Am 1. August 1973 begann Eveline Hirth bei der Raiffeisen-Bank Weingarten ihre Lehre als Bankkauffrau. Ein wichtiger Lebensabschnitt sollte für sie beginnen. Dabei: „Mein Traumberuf sah ganz anders aus, ich wollte eigentlich Kinderkrankenschwester werden. Leider wurde mir gleich beim Vorstellungsgespräch klar gemacht, dass ich für diesen Beruf noch zu jung sei.“ Zur gleichen Zeit las ihre Mutter, dass die Raiffeisen-Bank in Weingarten Auszubildende zum Bankkaufmann beziehungsweise zur Bankkauffrau suchte. „Da ich schon als Kind bei der Raiffeisen-Bank am Weltspartag immer fleißig meine Spardose leeren ließ und zur Bank ging, um die Rente der Oma dort abzuholen, war mir das Unternehmen auch bekannt.“

Prompt wurde sie zu einem Vorstellungsgespräch eingeladen. „Nach reichlicher Überlegung, ob ich in dieser Männerdomäne überhaupt arbeiten wolle und mit viel Zuspruch des damaligen Filialleiters und meiner Mutter, begann meine Karriere bei der Raiffeisen-Bank Weingarten“, erzählt Hirth. In dieser Zeit lernte sie auch ihren Mann kennen und ist inzwischen Mutter von zwei Töchtern und vier Enkelkindern.

Zwei Banküberfälle

In den vergangenen 50 Berufsjahren gab es aber auch weniger schöne Tage: „Im März 1989 ereignete sich außerhalb der Geschäftszeiten ein Raubüberfall“, erinnert sich Hirth. Im Februar 2001 wurde die Bank erneut überfallen und es wurden 30.000 D-Mark erbeutet.

Kugelschreiber Konstante

Es gab zudem viele Veränderungen im Laufe der Jahre: 1991 wurde bei der Bank auf Computer umgestellt. In den Jahren 1995 und 1996 erfolgte die Fusion der Raiffeisen-Bank in Weingarten mit der VR Bank Südpfalz. Nur wenige Jahre später erfolgte die Umstellung auf Euro, der Anfang 2002 an die Kunden ausgegeben wurde. „Es musste viel Bargeld umgetauscht werden und nicht nur das. Es war eine Zeit der großen Herausforderungen an die Angestellten der Bank.“ Aber die Herausforderungen nehmen nach Hirths Ansicht kein Ende, wobei sie besonders auf das Thema künstliche Intelligenz verweist. „Obwohl ich die natürliche Intelligenz bevorzuge.“ Gibt es auch etwas, was in all der Zeit unverändert geblieben ist? Ja, ihr Kugelschreiber. „Er ist auch in den Tagen des Computerzeitalters, nicht zu entbehren.“

Trotz ihrer 65 Lebensjahre sieht sich Hirth nach 50 Berufsjahren bei der Genossenschaftsbank noch nicht am Ende ihres Berufswegs angelangt. „Ich werde, wenn es meine Gesundheit zulässt, wahrscheinlich noch bis 2025 weiterarbeiten“, sagt die Weingartenerin, die offiziell seit 1. Juni im Ruhestand ist. In diesem Zusammenhang zitiert sie einen ihrer Prüfer: „Um ein Leben lang glücklich zu sein, liebe deinen Beruf!“ Neben ihrer Liebe zum Beruf, wird auch deutlich, dass sie stolz auf ihren Arbeitgeber ist.

Und was kommt, falls sie nicht mehr ihren geliebten Beruf ausüben kann? „Meine Familie, besonders meine Enkelkinder, mein Garten brauchen mich auch.“

x