Kreis Germersheim Wochen-Spitzen:

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Schon müssen sie wieder herhalten, die armen Bürger des Örtchens Schilda. Dabei können sie dieses Mal wirklich nichts dafür – auch wenn es so aussieht in der Ottersheimer Durchgangsstraße. Dort haben nämlich am einen Ende Richtung Offenbach die Straßenverwalter die weißen Linien der Parkboxen sorgsam nachgezogen, obwohl, so versichert mancher Anlieger, die alten Linien durchaus noch zu erkennen waren. Jetzt wären frische, weiße Linien ja nichts Schlimmes, hätten nicht zur gleichen Zeit am anderen Ende der Straße aus Richtung Knittelsheim kommend die Sanierungsarbeiten angefangen. Die Durchfahrtsstraße wird von einem Ende zum anderen komplett saniert, in der Mitte sogar umgebaut – und in spätestens fünf, sechs Wochen arbeiten die Bagger dort, wo jetzt knallweiße Parkplatzstriche in den Himmel leuchten. Gut, könnte man meinen, das hat halt einen Eimer Farbe umsonst gekostet. Stimmt schon. Aber Kleinvieh macht eben auch Mist. Was da auf der Rülzheimer Festwiese von der Dietmar-Hopp-Stiftung als alla Hopp!-Anlage gebaut wird, ist schon bemerkenswert. Sowohl von der Größe, als auch von der Investitionssumme und der Vielfalt und Originalität der Sport- und Spielgeräte her. Bewundert werden kann die Baustelle aber nur von außerhalb des Bauzauns, was ja eigentlich auch verständlich ist, weil die Neugierigen dann ja den Bauarbeitern zwischen den Füßen herumlaufen würden. Die Berufsgenossenschaft würde Kopf stehen, wenn das so wäre. Schon aus diesem Grund, aber auch weil sie stolz sein dürfen auf das, das sie der Gemeinde mit dieser 2 Millionen Euro wertvollen Anlage kostenlos zur Verfügung stellen (nur die Folgekosten muss die Gemeinde übernehmen, die Anlage bekommt sie „fer umme“), haben sich die Hopp-Stiftung und das die Anlage planende Büro „Stadt und Natur“ zu Baustellenführungen und einem Tag der offenen Tür entschlossen. Ein Neugieriger ist allerdings schon jetzt auf dem Laufenden, was auf der Baustelle so alles abläuft. Ein Pfau aus dem benachbarten Streichelzoo, weiß der Bauleiter zu berichten, kommt jeden Tag durch ein Loch im Zaun auf das Baugelände, schaut sich alles an und stolziert dann wieder zurück in den Zoo. Man muss ja schließlich wissen, was da ab 1. Oktober auf einen zukommt. Recht hat er. Die alla-Hopp!-Anlage liegt bekanntlich direkt neben dem Streichelzoo. Dazwischen steht ein Zaun, der begrünt ist. An einer Stelle jedoch wurde die Bepflanzung bewusst weggelassen, damit die Besucher auch einen Blick in das Freigehege des Streichelzoos werfen können. „Vielleicht“, so meinte der Bauleiter, „wird es aber genau umgekehrt sein, und die Tiere beobachten die Menschen.“ Dabei werden sie vielleicht auch beobachten können, wie sich diese die verschiedenen Spielgeräte erst „erarbeiten“ müssen, denn, wie meinte der Planer Norbert Schäfer: „Ein Spiel- oder Sportgerät, das man sofort beherrscht, ist doch langweilig.“ Auch er hat Recht. Wir brauchen Ehrenamtliche mit ganz spezifischen Sprachkenntnissen, so sagt mit einem Schmunzeln Werner Seessle von der Germersheimer Tafel und erzählt folgende Begebenheit: Seine Kollegin Heidemarie Sallmann versuchte einem „nicht deutsch Sprechenden“ zu erklären, dass eine Wurst mit Schweinefleisch zubereitet worden ist. Das pälzische „Wutz“ sparte sie von vorne herein aus. Sie erklärte in reinem Hochdeutsch „Schweinefleisch“, um dann mit Englisch „pork“ zu enden. Das Sprachproblem konnte trotz guter Fremdsprachenkenntnisse nicht beseitigt werden. Dann sprang ihre Kollegin Rosemarie Mathes ein und erinnerte sich an die Tiersprache bei „Old McDonald had a farm“. Mit ihrem „oink-oink“ ging dann ein Lächeln über das Gesicht des Kunden und das Problem war damit zu aller Zufriedenheit gelöst. Manchmal ist es halt auch sinnvoll, Tiersprachen oder zumindest alte Kinderlieder zu beherrschen. Zeiskams Ortsbürgermeister Klaus Weiß hat bewiesen, dass auch ein Politiker durchaus lernwillig und lernfähig ist, wenn es um die Optimierung seines öffentlichen Auftritts geht – dieses Mal auf dem Tanzparkett. „Letztes Jahr musste ich bei der Inthronisierung mit dem Bürgermeister tanzen“, erinnert sich die vorjährige Zwiebelkönigin Luisa I. Der Dirigent der Kapelle hatte zum Eröffnungstanz aufgerufen. Mehr schlecht als recht schwang Weiß sein Tanzbein, berichtet die Ex-Hoheit. Der Ortsbürgermeister schien auch unzufrieden mit seiner Performance zu sein. „Er hat darauf einen Tanzkurs gemacht“, erzählt Luisa schmunzelnd. Das Ergebnis: „Er kann′s jetzt.“ Ein schönes Wochenende

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