Bellheim Vorwurf: Kreis vernachlässigt Interessen Bellheimer Kinder

Aktuell befinden sich viele schulfremde Kreiseinrichtungen im Gebäude der Realschule Plus in Bellheim.
Aktuell befinden sich viele schulfremde Kreiseinrichtungen im Gebäude der Realschule Plus in Bellheim.

Der SPD Ortsverein Bellheim fordert, dass in den Räumen der jetzigen Integrativen Realschule Plus eine eigenständige Integrative Gesamtschule (IGS) oder ein Gymnasium eingerichtet wird. Die Sozialdemokraten lehnen es ab, dass „das Gebäude eine Zweigstelle für andere Gesamt- und Realschulen wird, die Engpässe haben“, so wie vom Kreistag beschlossen.

Die Genossen betonen, dass schon vor 17 Jahren im ersten Schulentwicklungsplan des Landkreises von der Firma Krämer-Mandeau die Einrichtung einer IGS am Standort Bellheim die favorisierte Empfehlung für den Kreis war. Wenn der Landrat damals in Bellheim gewohnt hätte, „wäre dies sicherlich auch so umgesetzt worden“, sind sich die SPDler sicher. So habe aber unter anderem Rülzheim den Zuschlag erhalten. Was damals richtig gewesen sei, könne heute nicht verkehrt sein, zumal die Räume laut SPD weiterhin in ausreichender Zahl (33 Klassenräume, 14 Fachräume und 2 zusätzliche Ganztagsschulräume) beispielsweise für eine 4-zügige IGS zur Verfügung stehen. Und wenn es wider Erwarten doch eng werden sollte, „steht in 30 Meter Entfernung ein großes gemeindeeigenes Grundstück für Erweiterungen zur Verfügung“, so der Vorsitzende Rainer Strunk.

Aufgrund der in allen Orten im Kreis ansteigenden Schülerzahlen sieht Strunk den Bedarf für ein solches Angebot als vorhanden an. „Wo bleiben denn die Bellheimer Schülerinnen und Schüler jetzt?“, bittet er mal nachzudenken. Laut aktuellem Schulentwicklungsplan wählten vergangenes Schuljahr von einem Jahrgang 18 Schüler die Realschule Plus in Bellheim, 25 die IGS in Rülzheim und 11 das Gymnasium in Germersheim aus. Mangels Abiturmöglichkeit in Bellheim wichen somit zirka 50 Prozent (etwa 60 Schüler) aus jedem Bellheimer Jahrgang auf weiterführende Schulen in Landau oder Speyer oder das Pamina-Zentrum in Herxheim aus, so der Ortsvereinsvorsitzende. Er fragt: Was passiert, wenn diese Schulen dort keine Schüler aus dem Kreis Germersheim mehr aufnehmen, „weil sie ihre eigenen Schüler nicht mehr versorgt bekommen“? Auch dies deute im Schulentwicklungsplan an. Der Landkreis Südliche Weinstraße wolle nur noch 50 Schüler aus dem Kreis Germersheim einplanen, obwohl „jährlich bis zu 130 dorthin auspendeln“. Auch die Schulräume in Landau und Speyer werden knapp. Der Kreis hat ein paar „dicke selbstverursachte Probleme“, meint Strunk. Der Kreis stehe in der Verpflichtung ein attraktives Bildungsangebot, welches bis zum Abitur führen kann, auch am Standort Bellheim einzurichten. Zuletzt kündigten die Genossen an, eine Unterschriftenliste für die Einrichtung einer IGS oder eines Gymnasiums am Schulstandort Bellheim zu initiieren.

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