Kreis Germersheim Verschiedene Zimmer in einem Haus

WÖRTH. Vor einem Vierteljahr, am 1. August, hat Pfarrerin Simone Ade-Ihlenfeld die Pfarrstelle an der Friedenskirche in Wörth übernommen. Offiziell in ihr Amt eingeführt wird sie von Dekan Dr. Claus Müller im Gottesdienst mit anschließendem Empfang am Sonntag um 14.30 Uhr.

Geboren 1963 in Speyer, bezeichnet sich die neue Wörther Pfarrerin als „echte Pfälzerin“, verwurzelt mit der Kirche und deren Traditionen. Kein Wunder, ist sie doch in einem Pfarrhaus aufgewachsen und von einem Pfarrer-Ehepaar erzogen worden. Verweisen kann sie auf eine wohl beispiellose Familientradition: Nach Eltern, Großvater und Urgroßvater ist sie nun in ununterbrochener 13. Generation Pfarrerin. Ihr Neffe, der Theologie studiert, wird wohl Pfarrer der 14. Generation werden. Nach ihrem Studium in Heidelberg, München und Tübingen leistete Ade-Ihlenfeld ihr Vikariat in Billigheim-Ingenheim. Ihre erste Pfarrstelle bekam sie in Hambach. 1995 bis 2005 lebte sie mit ihrer Familie in Dresden, wo sie in einem Gymnasium als Religionslehrerin arbeitete und sich ehrenamtlich in der Kirchengemeinde engagierte. „Das war Pionierarbeit, die Kollegen hatten es dort nicht so mit Kirche.“ Zurück in die Pfalz kam sie 2005 nach Weingarten, 2009 erhielt sie in Kandel eine volle Stelle. Warum sie von dort weg und nach Wörth ging, wolle sie nicht näher erläutern – die RHEINPFALZ habe über die schwierigen Entscheidungen im Zusammenhang mit dem Kindergarten Am Plätzel eingehend berichtet. Heute bezeichnet es die 51-Jährige einfach als „Glücksfall für sie, nach Wörth gekommen zu sein“. Zustimmung bekommt sie von ihrem 15-jährigen Sohn, der „jetzt nur noch vier Minuten Fußweg ins Europagymnasium hat“. Auch der gerade erwachsen gewordenen Tochter gefalle es in Wörth. Begeistert sei sie von der Friedenskirche und den prächtigen Farbfenstern. Beispielhaft sei die Atmosphäre in der Gemeinde, der kollegiale, wertschätzende Umgang miteinander in den Gruppen und Kreisen sowie im Presbyterium. Gut organisiert sei die Jugendarbeit. „Ein absolutes Pfund“ nennt die Pfarrerin den Friedenskindergarten gleich neben der Friedenskirche und das Team der Erzieher, das sich bei der Gestaltung von Kindergottesdiensten engagiert. Als Beauftragte für die Frauenarbeit im Dekanat Germersheim möchte sie in diesem Bereich in Wörth etwas bewirken. Ade-Ihlenfeld bedauert, dass der Kirchenchor vor kurzem „beerdigt“ wurde, denn Musik und Gesang sei ihr sehr wichtig. Sie spiele Querflöte, Klavier und Orgel, habe die C-Prüfung in Kirchenmusik und früher selbst Gottesdienste umrahmt. Ade-Ihlenfeld kennt also den Gottesdienst von allen Seiten. Viel liegt ihr am ökumenischen Miteinander. Hier gelte es, die anderen in ihrer Tradition zu achten und zu schätzen und „immer und überall, wo es möglich ist, etwas ökumenisch zu tun“, denn, so Ade-Ihlenfeld: „Wir sind eine Kirche Jesu Christi, mit verschiedenen Zimmern, aber in einem Haus.“ (wi)

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