Kreis Germersheim Kriminellen zu oft das Leben leicht gemacht

Es gibt immer mehr Mitmenschen, die Kriminellen ihr verbotenes Handwerk leicht machen. Ansonsten ging 2013 die Zahl der registrierten Verbrechen im südlichen Landkreis deutlich zurück: um 8,5 Prozent (305 Fälle) gegenüber 2012. Für Karlheinz Dries, Leiter der Polizei Wörth, ist das die Folge gezielter Polizeiarbeit.

Manchmal machen aber die Bürger einen Strich durch die Rechnung der Polizei, so Dries: „Wir sind in Urlaub bis...“, stand auf einem Din-A-3-Zettel, den jemand hat an seine Wohnungstür gehängt hatte, erzählt er. Die Mitteilung war zwar für den Briefträger gedacht, aber auch Einbrechern lasen sie: „Die Einladung wurde angenommen.“ Gestiegen ist 2013 die Zahl der Wohnungseinbrüche gegenüber 2012 dennoch nicht; sie blieb mit 80 Fällen in beiden Jahren konstant. Damit ist die Situation in Wörth besser als im landesweiten Durchschnitt (plus 6,8 Pozent). Möglicherweise liegt das daran, dass organisierte Täter mittlerweile eher aus dem Norden anreisen, spekuliert Dries. Das Elsass als Rückzugsraum spiele dagegen kaum noch eine Rolle. In zwei anderen Bereichen hingegen, in denen die Bürger sich selbst am besten schützen können, sind die Zahlen entgegen dem Trend im Südkreis geradezu explodiert. Der Betrug mit gestohlenen EC- oder Kreditkarten hat um 236 Prozent zugenommen (plus 33 Fälle); in neun Fällen konnten die Diebe sogar die EC-Karte mitsamt der PIN an sich bringen. Um 42,3 Prozent (plus 30 Fälle) gestiegen ist die Zahl der aufgebrochenen Autos. Dabei schien die hohe Zeit der Autoknacker eigentlich vorbei. „Autoradios sind schon länger nicht mehr interessant und einen Navi hat mittlerweile auch jeder“, weist Dries darauf hin, dass für die klassische Beute der Autoknacker längst die Nachfrage fehlt. Und so werden mittlerweile die meisten Autos aufgebrochen, weil Handtaschen, Laptops und zuweilen sogar Brieftaschen und Geldbeutel offen und von außen erkennbar im Auto liegen. Alles in allem gilt aber: „Die Bürger können sich sicher fühlen.“ Das stellt Dries durchaus zufrieden fest. Dies gelte besonders für den Bereich der Verbandsgemeinde Jockgrim. Dort wurde die Arbeit der Polizei in den vergangenen Jahren von manchen als ergänzungsbedürftig angesehen. Dabei ist gerade in Jockgrim die „Kriminalitätsbelastungszahl“ oder „Häufigkeitszahl“ besonders niedrig. Für sie wird die Zahl der registrierten Delikte auf je 100.000 Einwohner hochgerechnet, um Kommunen und Regionen miteinander vergleichen zu können. 2013 betrug die Häufigkeitszahl im gesamten Südkreis 5077 (3304 Straftaten), in der Stadt Wörth 6898 (1325 Straftaten), in der Verbandsgemeinde Kandel 4820 (812 Straftaten), der Verbandsgemeinde Hagenbach 3881 (479 Straftaten) und in der Verbandsgemeinde Jockgrim 3881 (688 Straftaten). Landesweit beträgt die Häufigkeitszahl 6688, in Städten wie Germersheim, Ludwigshafen und Kaiserslautern liegt sie teilweise deutlich über 10.000. (lap)

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