Kreis Germersheim Kreis hofft auf günstigeres Erdgas

Der Stromverbrauch war im Kreis in den vergangenen Jahren annährend gleich geblieben. Die Kosten sind indes gestiegen.
Der Stromverbrauch war im Kreis in den vergangenen Jahren annährend gleich geblieben. Die Kosten sind indes gestiegen.

Die Energieversorgung für 2024 steht, der Kreis hat neue Verträge für die Gasversorgung unterschrieben. Nach einem deutlichen Anstieg der Kosten für 2023 hofft man nun wieder zu einem niedrigeren Preisniveau zurückzufinden.

Der Ukrainekrieg und die Sanktionen gegen Russland hatten im vergangenen Jahr die Energiepreise in die Höhe schießen lassen. In der Folge hatte der bisherige Anbieter für den Kreis, die Stadtwerke Trier, die Verträge zum 31. Dezember 2022 vorzeitig gekündigt. Also musste der Kreis schnell selbst nach Gasversorgern suchen und hat im Oktober 2022 Verträge mit den Stadtwerken Germersheim und der Erdgas Südwest in Karlsruhe unterschrieben.

Nach der Aufregung läuft das Geschäft jetzt wieder in den gewohnten Bahnen: Wie in den Vorjahren liefen Vereinbarungen mit den Anbietern über den Landesbetrieb Liegenschafts- und Baubetreuung (LBB). Den Zuschlag haben erneut die Stadtwerke Trier bekommen. Der Vertrag gilt für zwei Jahre, mit Verlängerungsoption. Darüber informierte Landrat Fritz Brechtel (CDU) im Kreisausschuss. Auf Nachfrage hieß es, dass das Gas zu 35 Prozent aus Norwegen komme, zu 30 Prozent aus den Niederlanden, sowieso aus „sonstigen Ländern“, zu denen aber Russland definitiv nicht gehöre.

Das Gas werde zu 80 Prozent an der OTC-Börse, also im außerbörslichen Handel, und zu 20 Prozent am Spotmarkt eingekauft. Am Spotmarkt werden kurzfristig lieferbare Energiemengen gehandelt. Diese Option habe man in die Ausschreibung mit aufgenommen, um die Bereitschaft, ein Angebot abzugeben, zu erhöhen, heißt es vom Kreis.

Der Einkauf für 2024 erfolgt in drei Tranchen, am 4. Oktober, 2. November und 5. Dezember 2023. Nach derzeitigem Stand würde eine Kilowattstunde Erdgas zirka 12 Cent kosten. Bei den Stadtwerken Germersheim und Erdgas Südwest GmbH zahlt der Kreis 2023 zirka 25 Cent für Kilowattstunde. Im Jahr 2022 waren es bei den Stadtwerken Trier noch zirka 7 ct/kWh. In diesen Preisen sind Netzentgelte, Umlagen und Steuern enthalten.

Für die kreiseigenen Gebäude wie Schulen und Verwaltungsgebäude lag der Verbrauch 2021 und 2022 bei zirka 6,4 Millionen Kilowattstunden pro Jahr. Entsprechend lagen die Energiekosten für Gas jeweils bei zirka 510.000 Euro, heißt es auf Anfrage von der Kreisverwaltung. Für 2023 wird mit einer Verdreifachung, also mit zirka 1,6 Millionen Euro, gerechnet. Im Jahr 2024 sollen die Gaskosten bei 700.000 bis 800.000 Euro liegen. Hinzu kommen Kosten für Gas für angemietete Räume, zum Beispiel in der 17-er Straße. Die Verbräuche dieser Liegenschaften liegen bei zirka 700.000 bis 800.000 Kilowattstunden pro Jahr, so die Kreisverwaltung.

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