Wörth Keine Geflüchteten in die Bienwaldschule

Die Schule steht seit mehreren Jahren leer.
Die Schule steht seit mehreren Jahren leer.

Die Bienwaldschule fällt als mögliche Flüchtlingsunterkunft weg. Dafür bietet der Kreis Verbandsgemeinden und Städten Geld für die Schaffung von Wohnraum für Flüchtlinge an.

Seit dem Schuljahresende 2019/2020 steht die Bienwaldschule leer, weil die Anzahl der Förderschüler stark gesunken war. Der Schulstandort ist jetzt in Germersheim. Im Frühjahr 2022 hatte der Landkreis beschlossen, in der Schule eine Sammelunterkunft für ukrainische Geflüchtete einzurichten und baute die Räume entsprechend um. Im Auftrag des DRK bot zudem Profes, Gesellschaft für Bildung und Kommunikation mit Sitz in Germersheim, in der Schule zeitweise Sprachkurse für Flüchtlinge an.

In dem Gebäude könnten 120 Menschen Platz finden, genutzt wurde es bislang nicht. Nun stagniert auch noch die Zahl der Flüchtlinge aus der Ukraine. Die Stadt Wörth wäre inzwischen auch bereit gewesen, bis zu 30 geflüchtete Einzelpersonen in der Bienwaldschule bis zur endgültigen Verteilung in die Kommunen des Landkreises unterzubringen und damit eine kreisweite Pufferlösung zu schaffen.

Aber jetzt gibt es eine neue Nutzung der Schule: Für die Zeit der Sanierung der Berufsbildenden Schule, die sich in direkter Nachbarschaft befindet, wird sie zum Ausweichquartier. Das hat der Kreistag in seiner Sitzung am Montag beschlossen. Drei bis vier Jahre werden die Bauarbeiten andauern und zwangsläufig dazu führen, dass Klassen unter anderem in Container ausgelagert werden müssen. „Mit der Entscheidung des Kreistages können wir die Anzahl der Container und damit die Kosten dafür auf ein notwendiges Minimum reduzieren“, sagte Landrat Fritz Brechtel.

Nach Abwägung aller Interessen sei die Nutzung der Bienwaldschule durch bis zu 100 Schülern während der Sanierung der BBS und die damit verbundene Einsparung von Containerkosten in Höhe von etwa 700.000 Euro in drei Jahren gegenüber einer Belegung der Schule mit 30 Flüchtlingen wirtschaftlicher und eine gute Lösung für die betroffenen Schüler und Lehrkräfte der BBS, wird Landrat Brechtel in einer Pressemitteilung zitiert.

Da damit die Pufferlösung zur Unterbringung von Geflüchteten wegfällt, hat die Kreisverwaltung den Verbandsgemeinden und Städten einen Vorschlag zur finanziellen Unterstützung zur Schaffung von Wohnraum gemacht: Rund 46 Prozent der Landessondermittel zur Unterbringung von Flüchtlingen, die der Landkreis erhält, sollen an die Verbandsgemeinden und Städte bei Schaffung von Wohnraum für Geflüchtete weitergegeben werden. Von insgesamt zirka 7,8 Millionen Euro wären dies etwa 450.000 Euro pro Verbandsgemeinde und Stadt.

Entschieden wurde darüber in der Kreistagssitzung noch nicht. Anfang 2024 soll darüber in einer Bürgermeisterdienstbesprechung beraten werden.

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