Germersheim Geflüchteter Strafgefangener: Hier wurde die Fußfessel gefunden

Diese Sneaker soll der Mann bei der Flucht getragen haben.
Diese Sneaker soll der Mann bei der Flucht getragen haben.

[Aktualisierung: 2. November 14 Uhr]

Der bei einem bewachten Spaziergang am Germersheimer Baggersee (Sollachsee) geflüchtete Strafgefangene hätte noch einige Jahre Haft vor sich gehabt. Aleksandr Perepelenko war 2012 wegen Mordes zu lebenslanger Haft verurteilt worden. Mehr dazu lesen Sie hier. Doch schon im Vorfeld hatte der heute 43-Jährige eine Haftstrafe wegen Totschlags zu verbüßen gehabt. Das bestätigte die Polizei Pforzheim am Donnerstag auf Anfrage der RHEINPFALZ. Damit hat der Geflüchtete schon zweimal einen Menschen getötet.

Nach dem Mann werde weiter gefahndet. Inzwischen sei eine höhere zweistellige Anzahl Meldungen von Bürgerinnen und Bürger eingegangen, „denen wir zügig nachgehen“, so der Sprecher der Polizei Pforzheim. Auch dauerten die intensive Fahndung und verdeckte Fahndung weiter an. Trotz der beiden Haftstrafen gebe es keine konkreten Hinweise auf eine Gefährdung der Bevölkerung. Eine abstrake Gefahr könne aber nie ausgeschlossen werden, so die Polizei.

Genauer Fundort der Fußfessel

Am Montag gegen 13 Uhr war es dem Strafgefangenen bei einem Spaziergang im Bereich des Baggersees trotz der Begleitung von zwei Justizbediensteten der Justizvollzugsanstalt gelungen in ein angrenzendes Waldstück zu flüchten. „Die vom Häftling anfänglich getragene Fußfessel wurde kurze Zeit später im Stadtgebiet von Germersheim aufgefunden und sichergestellt“, so die Polizei Pforzheim am Dienstag. Am Donnerstag teilte die Kripo Ludwigshafen auf Anfrage mit, dass die Fußfessel in der Konrad-Nolte-Straße im Bereich der Einmündung Am Gimpelrhein gefunden wurde. Der Fundort befindet sich in unmittelbarer Nähe des Sollachsees.

Auch drei Tage nach der Flucht gibt es noch keine Details dazu, wie dem Strafgefangenen die Flucht gelang.Kurz nach 13 Uhr habe ein Justizbeamter die Flucht des Verurteilten der Polizeiinspektion Germersheim gemeldet, heißt es dazu von der Kripo in Ludwigshafen. Wie geht es den beiden Beamten, die den Mann auf seinem Spaziergang begleitet hatten? „Nach unserem Ermittlungsstand wurden die Justizbeamten nicht verletzt“, teilt die Kripo Ludwigshafen mit.

Mit den Worten „Das darf nicht passieren, diese Frage wird aufzuarbeiten sein“, kommentiert der Sprecher der Staatswaltschaft Pforzheim die Flucht. Doch diese Aufarbeitung stehe nun an zweiter Stelle. In erster Linie gehe es nun darum, den Flüchtigen zu fassen.

Genaue Mitteilung erst 26 Stunden später

Die Polizei fahndet nach den 43-Jährigen Aleksandr Perepelenko, hatten Polizei und Staatsanwaltschaft Pforzheim schließlich am Dienstagnachmittag mitgeteilt. Das Polizeipräsidium Rheinpfalz suchte schon am Montag unmittelbar nach Bekanntwerden der Flucht mit einem Großaufgebot von Polizeikräften nach dem 43-Jährigen. Hierbei wurden auch ein Polizeihubschrauber sowie Kräfte der Diensthundestaffel eingesetzt.

Der Mann, Jahrgang 1980, wird wie folgt beschrieben: männlich, 1,85 Meter groß mit kräftiger, sportlicher Statur und Glatze. Er war zuletzt bekleidet mit einem schwarzen T-Shirt, blauen Jeans und grau/roten Sportschuhen.

Mögliche Orte, an denen der Geflüchtete sich aufhalten könnte, werden derzeit überprüft. Hinweisgeber werden gebeten, sich bei Erkennen des Mannes über den Notruf 110 bei der Polizei zu melden oder telefonisch mit dem Kriminaldauerdienst in Pforzheim, 07231 186-4444, Kontakt aufzunehmen. Polizei und Staatsanwaltschaft bitten die Bürger ausdrücklich darum, nicht eigeninitiativ zu handeln.

x