Kommentar Daimler-Spediteure: Aufbruch und Skepsis

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Auch nach Einschätzung vieler Experten ist nicht absehbar, wann es genügend Ladesäulen für Lastwagen in Deutschland geben wird.

Aufbruchsstimmung und Skepsis zugleich: Die Lageeinschätzung der ersten Spediteure, die ihre e-Actros im Daimler Lastwagenwerk abholen, erscheint widersprüchlich. Ist sie aber nicht, sie ist realistisch: In der Branche wird knallhart gerechnet. Zwei Faktoren nähren die Aufbruchsstimmung:

Die Spediteure trauen Daimler und vielleicht auch anderen Herstellern zu, in absehbarer Zeit E-Laster zu vernünftigen, marktfähigen Konditionen liefern zu können.

Und die Speditionsbranche traut sich selbst zu, ihren Teil des Transformationsprozesses zu bewältigen. Und dafür nehmen viele Spediteure schon richtig Geld in die Hand.

Skeptisch werden die Blicke, wenn es um die Aufgaben geht, die dem Staat zugeschrieben werden. Dafür gibt es leider gute Gründe: Bayern hat beispielsweise jahrelang den Bau einer Stromtrasse von Nord- nach Süddeutschland aufgehalten, sogar die Grünen – aber nicht nur sie – ordnen mittlerweile alles mittelbar oder unmittelbar ihrem Engagement für die Ukraine unter.

Die Folge: Auch nach Einschätzung vieler Experten ist nicht absehbar, wann es genügend Ladesäulen für Lastwagen in Deutschland geben wird – von Europa ganz zu schweigen. Weshalb die Spediteure längst angefangen haben, ihre eigene Infrastruktur aufzubauen.

Für die Menschen in und um Wörth aber bedeutet dies alles zunächst einmal: Weniger Lärm, weniger Abgase. Und mit dem Ärger wegen der Schlangen von wartenden LKW, die zeitweise an den Tankstellen die Schleyer-Straße blockieren, dürfte es auch vorbei sein.

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