Hördt Bedrohter Moorfrosch: So will man im Auwald sein Überleben sichern

Der Moorfrosch ist eine geschützte Amphibie und hat ihren Lebensraum im Hördter Auwald.
Der Moorfrosch ist eine geschützte Amphibie und hat ihren Lebensraum im Hördter Auwald.

Der Moorfrosch ist eine geschützte Amphibie und hat ihren Lebensraum im Hördter Auwald. Weil der Frosch aber bedroht ist, versuchen Forstamt und Biotopbetreuung seinen Lebensraum zu erhalten.

Der Bärlauch blüht und sein Duft ist im Hördter Auwald deutlich zu riechen. Die Waldwege sind in Teilen recht schlammig – kein Wunder, gefühlt regnet es seit vergangenem Jahr. Was so nicht stimmt, doch ist im Winter mehr Niederschlag gefallen als üblich, sagen die Beteiligten des Projektes. Und das sieht man abseits der Wege. Überall in den Senken steht Ende April und Anfang Mai das Wasser.

Zusätzliche Laichgewässer schaffen

Vor über einem Jahr haben Matthias Kitt, Biotopbeauftragter des Landes, und das Forstamt Pfälzer Rheinauen damit begonnen, dem Moorfrosch ein besseres Habitat zu bieten. Es sollten zusätzliche Laichgewässer geschaffen werden. Zusammen mit der für den Waldnaturschutz beim Forstamt zuständigen Mitarbeiterin Layla Gauly wurden Flächen ausgemacht, in denen Vertiefungen gegraben wurden und Schilf zurückgeschnitten wurde. Das Ergebnis ist – auch „wenn das Wasser eigentlich zu hoch steht – doch zu sehen“, sagt die Geografin und Naturschutzbiologin.

Im Auwald zwischen Hördt und Leimersheim sieht man deutlich an einem großen Tümpel Schilf im Wasser stehen. Dazwischen ist eine Schneise ohne Bewuchs. Im hinteren Bereich des Tümpels ist eine der Vertiefungen, die „künstlich geschaffen wurden“, sagt die Bellheimerin Layla Gauly. An der Stelle seien Weiden entnommen worden, so dass einerseits mehr Licht durchdringe und andererseits durch die Wurzelentnahme eine Vertiefung entstanden sei. Diese werden in trockenen Sommern dafür sorgen, dass Amphibien wie der Moorfrosch, der geschützt und hier vom Aussterben bedroht ist, dort noch Laichgewässer vorfinden, erklärt der Biologe Kitt.

Vor rund 15 Monaten wurden Weiden gerodet und etwas tiefere Senken angelegt, damit der Moorfrosch und Co auch in trockenen Perio
Vor rund 15 Monaten wurden Weiden gerodet und etwas tiefere Senken angelegt, damit der Moorfrosch und Co auch in trockenen Perioden etwas Wasser haben.

Auwald bietet gute Lebensbedingungen

Gerade der Moorfrosch, eine Braunfroschart, habe im Auwald eigentlich gute Lebensbedingungen. Doch ist Kitt zufolge der Frosch laut Nabu in der Region stark gefährdet. In anderen Regionen Europas komme der Moorfrosch noch massenhaft vor. Dennoch stehe er unter Schutz und hier werde versucht, seinen Bestand zu halten oder zu vermehren. Gerade diese Vertiefungen seien für Amphibien im Auwald wichtig, dass sie auch in Trockenzeiten feuchte Stellen hätten. Der Moorfrosch nutze diese als Laichgewässer, halte sich „danach aber im Auwald auf“, sagt Kitt. Weiter gebe es im Hördter Auwald den Kammmolch, Spring- und Laubfrösche. Für den amerikanischen Ochsenfrosch, den es außerhalb des Auwaldes gebe, sind „die Tümpel zu flach“, schätzt Kitt. Eine Gefahr für den Moorfrosch bestehe somit nicht.

Layla Gauly verweist auf weitere Stellen im Bereich des Tümpels, die von Weiden beseitigt und an denen Bäume und Haselsträucher am Ufer zurückgeschnitten werden, damit mehr Licht auf gerodete Flächen fällt. Dies helfe jungem Schilf zu wachsen. Auch eine weitere Vertiefung sei angedacht. Wie sich dies alles bewähren wird, wird der nächste trockene Sommer zeigen.

Das Biotop für die Amphibien im Hördter Auwald ist derzeit gut mit Wasser gefüllt. In der Trockenzeit soll es das Überleben des
Das Biotop für die Amphibien im Hördter Auwald ist derzeit gut mit Wasser gefüllt. In der Trockenzeit soll es das Überleben des Moorfroschs sichern.
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