Kreis Germersheim Bebauungsplan im Altort bleibt, wie er ist

Die Gemeinde Vollmersweiler ändert ihren Bebauungsplan „Altortbereich Ost“ nicht. Gegen die Änderung stimmten Jürgen Wiggerung und Tanja Scheidt-Sommer, dafür Beigeordneter Fabian Nagel. Ortsbürgermeister Roland Kelemen, Hermann Heil und Steffen Scheid nahmen als Befangene nicht an der Abstimmung teil.

Anlass ist ein vorliegender Bauantrag, dessen Genehmigung sieben weitreichende Befreiungen von den Vorgaben des Bebauungsplans erfordern würde. Dabei wären Grundzüge wie das Abrücken von der Baulinie oder das Überschreiten der Baugrenze betroffen. Südlich der Hauptstraße sieht der Bebauungsplan eine klassische Haus-Hof-Bauweise, die der Gemeinderat zuletzt 2013 bestätigt hat, vor, wobei vor Ort eine offene Bauweise vorhanden ist. Für eine Änderung des Bebauungsplanes wäre ein Planungsbüro zu beauftragen. Wobei aufgrund ähnlicher Gegebenheiten auch der Bebauungsplan „Altortbereich West“ zu ändern wäre. „Die Vorgaben sind auf so einem großzügigen Grundstück paradox“, meinte Nagel. „Der Bebauungsplan existiert nun einmal in dieser Form. Es ist schwierig zu vermitteln, jetzt davon abzuweichen, weil wir früher auch nicht anders verfahren sind“, sagte Kelemen. „Man kann nicht alle paar Jahre alles umwerfen. Schließlich kostet das auch Geld“, warf Hermann Heil ein. „Wir haben erst vor drei Jahren den Bebauungsplan verabschiedet. Diesen zu kippen ist schwierig, zumal eine Finanzierung angesichts der Haushaltslage jetzt nicht umsetzbar ist“, sagte Jürgen Wiggering. „Ich finde es sehr schade, dass die Chance, den Bebauungsplan zum Nulltarif zu entschärfen, nicht genutzt wird“, sagte ein Bürger dazu während der Einwohnerfragestunde. „Wir sind das einzige Dorf im Landkreis Germersheim, dass nicht über schnelles Internet verfügt“, sagte Kelemen. Für eine Installation in Vollmersweiler wäre eine Investition in Höhe von 170.000 Euro erforderlich, wobei das Land Rheinland-Pfalz einen Zuschuss in Höhe von 90 Prozent übernehmen würde (wir berichteten). Wiggering hat nach eigener Aussage herausgefunden, dass bis zum Bahnübergang in Schaidt eine 100 MBit-Leitung vorhanden ist und Lehrrohre beim Radweg weiter in Richtung Vollmersweiler verlegt wurden. „Eine Weiterführung wäre wahrscheinlich relativ einfach und kostengünstig möglich“, so Wiggering. Die hohen Kosten entstehen seiner Ansicht nach durch die Verwendung von Lichtwellenleitungs- an Stelle von Kupferkabeln. Er rechnet mit einer Verbesserung auf 30 MBit in der Ortslage. „Wir müssen jetzt erst einmal mit der Telekom reden. Aber die Kosten von 17.000 Euro sind von Vollmersweiler kaum zu stemmen“, sagte er und versprach, am Ball zu bleiben Im Foyer des Bürgerhauses wurde ein frei zugänglicher Defibrillator installiert. „Ich hoffe, dass er nie gebraucht wird“, sagte Kelemen. Er informierte, dass sich die Spenden für die Kriegsgräberfürsorge auf 300 Euro belaufen. „Ein Riesenerfolg für das kleine Dorf“, findet er. Die Pfalzwerke ermäßigen den Strompreis für die Gemeinde leicht auf 2,84 Cent pro Kilowattstunde. |ali

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