GERMERSHEIM Ausstellung gibt Einblicke in das Leben von Jesidinnen

Sozialdezernent Christoph Buttweiler hat sich die erschütternden Berichte der Frauen angesehen.
Sozialdezernent Christoph Buttweiler hat sich die erschütternden Berichte der Frauen angesehen.

Verfolgt, verschleppt, versklavt, ermordet – selbst im 21. Jahrhundert erleben Frauen Gewalt von religiösen Fanatikern. Die Wanderausstellung ist noch bis 3. Februar in der Ludwigstraße 22 in Germersheim zu sehen.

Die Ausstellung „Über Leben. Ezidinnen nach dem Femizid 2014 – Aufarbeitung – Gerechtigkeit – Menschenrechte“, die anlässlich des Internationalen Tags gegen Gewalt an Frauen gezeigt werden sollte und aufgrund der Pandemie verschoben wurde, ist jetzt in einem Schaufenster in der Ludwigstraße 22 in Germersheim zu sehen. Die Ausstellung beinhaltet zwei Texttafeln und weitere 20 Tafeln mit zwölf Interviews und Fotos ezidischer Mädchen und Frauen, die Opfer von Gewalt durch die Terrororganisation des sogenannten „Islamischen Staates“ (IS) wurden. In den Texten geht es um die Herkunft der Frauen, die Ankündigung und den Ablauf eines Femizids, um Verschleppung, Versklavung, Befreiung aber auch um die Zukunftswünsche der Ezidinnen. Ezidinnen, auch Jesidinnen genannt, sind eine Glaubensgemeinschaft, die im Nahen Osten oft Verfolgungen ausgesetzt sind. Unter dem Terror des IS haben jesidische Frauen im Irak und im Senegal besonders schwer leiden müssen.

Die Gleichstellungsbeauftragte für den Landkreis Germersheim, Lisa-Marie Trog, hat die Wanderausstellung nach Germersheim geholt: „Beeindruckt haben mich die Stärke und der Mut, den die Frauen aufbringen mussten, um über ihr Schicksal zu berichten. Es ist kaum vorstellbar, wie viel Willen es braucht, solche Taten auszuhalten.“ Und Landrat Fritz Brechtel sagt nach der Besichtigung: „Die Schicksale verdeutlichen einmal mehr, in welch einer privilegierten Situation wir leben. Die Berichte sollten uns demütig und dankbar machen.“

Die Ausstellung wird noch bis 3. Februar zu sehen sein. Sie konnte in Kooperation mit dem Deutschen Frauenring Germersheim und dem Zentrumsmanagement Germersheim, dem Verein Women For Justice sowie dem Deutscher Frauenring, gefördert durch UN WOMEN Nationales Deutsches Komitee, realisiert werden.

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