Kreis Germersheim Atemschutzwerkstatt gemeinsam nutzen

Das Modellprojekt „Starke Kommunen – starkes Land“ hat schon ein erstes Ergebnis: Die Kandeler Feuerwehr wird künftig als Dienstleister für die Wehren in Jockgrim und Hagenbach auftreten. Das sagte Verbandsbürgermeister Volker Poß (SPD) in der Sitzung des Verbandgemeinderats.

Die Verbandsgemeinden (VG) Kandel und Hagenbach hatten sich gemeinsam für das Modellprojekt beworben. Innerhalb von Rheinland-Pfalz sind so sechs dieser Modellräume entstanden. Sie sollen ausloten, wie Gemeinden langfristig kooperieren und Synergieeffekte nutzen können. Bürgerbeteiligung und eine „demographiefeste“ Kommunalpolitik lauten weitere Ziele (wir berichteten). Im Rat stellte Tobias Baumgärtner vom Projektbüro Kobra noch einmal die Eckdaten vor: Das Innenministerium stellt je Gemeinden über drei Jahre insgesamt 180.000 Euro für Sach- und Personalkosten und 4800 Euro für „innovative Aktivitäten“ zur Verfügung. Schwerpunkte sollen zunächst die Feuerwehren, die Bewertung von öffentlichen Gebäuden und Einrichtungen („Bench-Marking“), Tourismus und der Bereich EDV/Online-Auftritt sein. Gerade hinsichtlich der Datensicherheit sei das Thema Online für die einzelnen Gemeinden manchmal „ein bis zwei Nummern zu groß“, sagte Baumgärtner. Auch sei oft schwer einzuschätzen, was den Bürger wirklich interessiere und was nicht. Baumgärtner, der auch Bellheimer Ortsbürgermeister ist, konnte dabei auch auf eigene Erfahrungen mit der Gemeinde-Homepage zurückgreifen. Im Februar haben die Feuerwehren von Hagenbach und Kandel bei einer Zukunftswerkstatt erste Ideen gesammelt. Ein Vorschlag war, Servicezentren zu bilden, damit nicht jede Wehr die gesamte Ausrüstung bereithalten muss. Einige Arbeitsgruppen-Treffen später gibt es nun das erste greifbare Ergebnis: Die Kandeler Wehr tritt künftig als Dienstleister für die Feuerwehren in Jockgrim und Hagenbach auf. Kandel übernimmt dabei die Wartung und Reinigung von Atemschutzgeräten. Eine entsprechende Kooperationsvereinbarung, die auch die Regelung zu den Kostenerstattungen beinhaltet, sei schon geschlossen worden, sagte Bürgermeister Poß. Die Bürgerbeteiligung soll zum Beispiel bei der Bewertung der öffentlichen Gebäude zum Tragen kommen. Nutzungsprofile sollen zeigen, wie stark die einzelnen Gebäude zu welchen Zeiten genutzt werden und wo es etwaige Leerstände gibt. In Minfeld laufen Straßenarbeiten in der Neuen Au und der Schießmauer. Dort werden auch eine neue Wasserleitung, ein neuer Regenwasserkanal und etwa sechzig Meter Mischwasserkanal verlegt, sagte Poß. Die entsprechenden Aufgaben wurden vergeben. Das gilt auch für den sechsten Bauabschnitt an der Kandeler Ludwig-Riedinger-Grundschule. Der neue Aufzug werde bald eingebaut, sagte Bürgermeister Poß. Der fünfte Bauabschnitt sei beendet, der Südflügel mit fünf Klassenzimmern und Lehrerzimmer jetzt fertig. (tnc)

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