Kreis Bad Duerkheim Torte für die Filmcrew

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Einem breiten Publikum hat sich die Mediengruppe der Dürkheimer Werkstätten am Mittwoch mit einem Tag der offenen Tür vorgestellt. Viele Freunde, Bekannte aber auch potenzielle Kunden nutzten die Gelegenheit, sich die Räumlichkeiten anzusehen und über Projekte berichten zu lassen.

Am späteren Nachmittag tauchen nur noch wenige Besucher beim Tag der offenen Tür auf. Die acht Beschäftigten sind nicht böse drum, können sie doch mal verschnaufen und leckeren Kuchen genießen. Eine Torte steht da auf dem Tisch. Mitarbeiter des Mehrgenerationenhauses haben sie gebacken und der Mediengruppe als kleines Dankeschön für den tollen Film geschenkt, den diese über das MGH gedreht hat. Die Torte sieht aus wie eine beschriftete Filmklappe. Der Film ist zwar noch nicht ganz fertig geschnitten, aber die Vorversion wird interessierten Besuchern schon gezeigt. Die Mediengruppe der Dürkheimer Werkstätten gibt es erst seit Februar. Zurzeit arbeiten neben dem Leiter und Initiator Achim Hess fünf feste Mitarbeiter, ein Praktikant und ein FSJ’ler hier. Sie drehen vor allem Filme, machen aber auch Vertonungen, zum Beispiel von der Lebenshilfezeitung oder vom Speiseplan der Lebenshilfe. Denn nicht alle dort können lesen. Die richtig spannenden Projekte sind aber natürlich die Filme. Die Kunden sind sehr verschieden. Es sind Bereiche der Dürkheimer Lebenshilfe dabei wie der Weinbau, aber auch Betriebe aus der Nachbarschaft im Gewerbegebiet Bruch. „Das ist total abwechslungsreich und deshalb macht es mir unheimlich viel Spaß“, sagt Christopher Aull. Silvia Defaux durfte beim Nachtdreh beim City Café Neustadt dabei sein. „Das war cool“, sagt sie mit leuchtenden Augen. „Das Erlebnis vergisst man so schnell nicht.“ Im Bruch haben die Mitarbeiter der Mediengruppe vor dem Tag der offenen Tür fleißig Flyer verteilt. Viele Geschäftsleute sind daher auch schon am Vormittag vorbeigekommen, es hat direkt zwei neue Aufträge und eine weitere Anfrage gegeben. Hess hatte mit seiner Idee der Mediengruppe Neuland betreten. Etwas Vergleichbares gebe es im deutschsprachigem Raum nicht, sagt er. Hess hat zuvor in der Siegmund-Crämer-Schule als Medienpädagoge gearbeitet, da schon Filme mit Schülern produziert. Dann kam ihm die Idee, Filme für Kunden zu machen. „Außerdem haben wir damit für die Lebenshilfe ein anspruchsvolleres Arbeitsangebot.“ Es gab natürlich Skeptiker, wie Besucherin Karola Zwar, ehemalige Mitarbeiterin der Lebenshilfe, erzählt: „Ich hatte gedacht: Ach, der Achim immer mit seinen Ideen ... Aber es funktioniert“, freut sie sich. Hess betont, dass er absolut überzeugt war von seiner Idee, und: „Wir haben für dieses Jahr ein Budget zu erfüllen und wir sind jetzt schon darüber hinaus“, unterstreicht er, dass der Laden läuft. Jeder Mitarbeiter ist für einen bestimmten Bereich zuständig. Patrick Hüttlin kümmert sich hauptsächlich um die Tontechnik, Christoph Aull kann sehr gut mit den Schnittprogrammen umgehen, daher schneidet er schon ganz alleine Filme. Vedad Terzic und Christoph Trübenbach sind für das Techniklager zuständig. In dem kleinen Raum stehen selbstgebaute Regale, die ordentlich beschriftet sind, damit alles nach Gebrauch auch wieder seinen Platz findet. Die beiden zeigen: „Kamera 1, Kamera 2, Mikrofone, Kabel.“ Besonders beeindruckend ist die Konstruktion für die Kabelrollen. Da jede Rolle verschiedene Stecker hat, ist auch hier alles ordentlich beschriftet. Die beiden scheinen ihr Lager gut im Griff zu haben. Silvia Defaux macht die Büroarbeiten. Das ist für die junge Frau Neuland, aber sie arbeite sich rein, sagt ihr Chef. Sie lernt dabei auch, sich und ihre Arbeit selbst zu kontrollieren. Und dann gehören zum Team noch Marko Rath, der Praktikant, und Joschua Blach, der sein Freiwilliges Soziales Jahr hier bei der Lebenshilfe macht. Die Stimmung in der Truppe scheint gut zu sein, sie stehen einträchtig um den Tisch herum und essen Kuchen. Eines der Ziele von Hess ist, dass seine Mitarbeiter den Umgang mit Menschen lernen. Deshalb nimmt er auch zu den Vorgesprächen mit den Kunden immer wieder jemanden mit. Und er möchte keine „Kopfnicker“ haben: „Sie sollen lernen, sich durchzusetzen!“ Der Tag der offenen Tür ist lang und für die jungen Mitarbeiter anstrengend. Zwischendurch war sehr viel los. Aus Oggersheim war eine ganze Schulklasse da, „da waren hier plötzlich 40 Leute auf einmal drin“. Silvia Defaux erzählt, wie aufgeregt sie war, als sie den vielen Leuten ihren Arbeitsplatz erklären sollte. Aber sie hat es mit Bravour gemeistert. Da werden sie die letzten beiden Stunden des Tages auch noch schaffen.

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