Friedelsheim Schleiereulen dürfen im Kirchturm nisten

Eine der Schleiereulen der Greifvogelstation Haßloch.
Eine der Schleiereulen der Greifvogelstation Haßloch.

Dass sie als Kulturfolger in der Nähe des Menschen leben, stellt die Schleiereulen heute vor Probleme. Ein Projekt des NABU Mittelhaardt schafft neue Nistplätze für die Gebäudebrüter.

Ihren deutschen Namen haben Schleiereulen vom markanten herzförmigen Gesichtsschleier. Im Englischen heißen sie „Barn Owl“, was „Scheunen-Eule“ bedeutet. Denn hier leben diese Eulen besonders gern. Doch Scheunen mit Einflugöffnungen gibt es kaum noch. Auch viele Kirchtürme fallen als Brutplatz aus, weil sie vergittert werden.

Auf Initiative der Wachenheimer NABU-Aktiven Klaus Reincke und Burkhard Ort sollen unter dem Motto „Kirchtürme als Leuchttürme der Artenvielfalt“ neue Nistplätze für Schleiereulen entstehen. Das Projekt setzen Janice Yonick und Guido Timm um: Sie nahmen mit mehreren Kirchen Kontakt auf und besichtigten ihre Türme.

Vögel sind ein Jahr alt

Pfarrer Simon Krug von der protestantischen Kirche in Friedelsheim war sofort begeistert. Seit kurzem gibt es einen Nistkasten im Kirchturm, angefertigt und eingebaut von Robert Tapai und Janice Yonick. Hier sollen zwei Schleiereulen einziehen, die Maik Heublein, Leiter der Greifvogelstation Haßloch, bringen wird. Bei einem ersten Termin stellte er die einjährigen Vögel schon einmal vor. „Die Eulen sollen zuerst drei Tage im Kasten bleiben und werden dort mit Futter versorgt, damit sie nicht sofort weg fliegen“, erklärte Heublein. „Erst dann wird das Ausflugsloch geöffnet.“

Förderer der Aktion ist mit 1000 Euro die Sparkasse Rhein-Haardt. Bei weiteren Kirchen der Region haben die Eulenschützer schon angefragt. So wurde auch in der Maxdorfer Kirche ein Nistkasten eingebaut, den der Meckenheimer Steffen Götze zur Verfügung stellte. Außerdem können sich Privatleute beim NABU Mittelhaardt melden, wenn sie Eulen beherbergen wollen. Ob Nistkästen wie im Friedelsheimer Kirchturm bezogen werden, ist jedoch nicht sicher. „Es gibt Kästen, die zehn Jahre lang leer bleiben. Andere werden sofort angenommen“, schildert Maik Heublein seine Erfahrungen. Man darf also gespannt sein, wie sich die Schleiereulen in Friedelsheim entscheiden werden.

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