Deidesheim Pfarrer Braun verlässt Deidesheim

Pfarrer Braun ist am Sonntag in Deidesheim verabschiedet worden.
Pfarrer Braun ist am Sonntag in Deidesheim verabschiedet worden.

Nach 17 Jahren scheidet Bernhard Braun aus seinem Amt als Pfarrer für Deidesheim. 300 Menschen haben mit ihm vergangenen Sonntag den Abschiedsgottesdienst gefeiert – ein würdiges Lebewohl für einen beliebten Pfarrer. Was Braun in Erinnerung bleibt – und was er jetzt vor hat.

„Ich wollte eigentlich schon immer Priester werden“: Pfarrer Bernhard Braun sitzt am Tisch im Deidesheimer Pfarrbüro und erzählt, wie er zu seiner Berufung gekommen ist. Draußen beladen Männer vom Umzugsdienst einen Lastwagen; es ist der letzte Tag, bevor Braun seine Pfarrgemeinden verlässt. 17 Jahre war er Stadtpfarrer von Deidesheim sowie Pfarrer von Forst, Ruppertsberg, Niederkirchen sowie von Meckenheim.

Braun berichtet, wie er nach der Schule zunächst im Finanzamt tätig war, bis er nach einigen Jahren „gemerkt habe, dass ich jetzt die Kurve kriegen muss“. Er besucht das Spätberufenenseminar und wird 1989 zum Priester geweiht. Im saarländischen Bexbach sowie in Neustadt ist er als Kaplan tätig und in Lustadt 13 Jahre als Pfarrer, bevor er Anfang 2007 nach Deidesheim kommt.

Jugend im Blick

Viele schöne Erinnerungen fallen in diese Zeit. Besonderes am Herzen lag Braun dabei die Arbeit mit den Jugendlichen. So hat er „mit der Jugend das Pfarrgut wieder belebt“, wie er erzählt, und war Gründungsmitglied der Jungwinzer. Auch mit den Kerwebuben und besonders mit den älteren Messdienern habe er immer sehr gute Kontakte gehabt; mit Letzteren ist er jedes Jahr im Herbst für eine Woche verreist. „Neapel, Malta, Amsterdam, Rom sowieso ...“, berichtet der gebürtige Frankenthaler. Auch dieses Jahr habe er ihnen versprechen müssen, noch einmal mitzufahren. Barcelona ist das Ziel, und er freue sich schon sehr, sagt Braun, denn „auf diese tolle Truppe kann ich mich 100 Prozent verlassen“.

Vermissen wird Braun neben dieser „Truppe“ Deidesheim selbst, denn trotz der vielen Arbeit sei es für ihn immer ein Traum gewesen, dort Pfarrer zu sein. Fürs Erste aber werde er für ein halbes Jahr freigestellt, um sich seiner Gesundheit zu widmen, erzählt Braun, bevor er dann seine neue Stelle in Neustadt-Branchweiler antreten wird. „Erst mal runterkommen“, darauf freue er sich jetzt schon, so der 65-Jährige, und darauf, keinen Verwaltungskram mehr erledigen zu müssen.

Pfarrer auf Reisen

Langweilig wird es Braun trotzdem nicht: Neben dem geplanten Trip nach Barcelona wird er seine Nichte in Berlin besuchen, und auch eine größere Reise steht schon auf dem Programm: Südafrika, verrät er. Er sei schon einmal dort gewesen, und heute noch schwärmt er von den Elefanten im „Greater Kruger Nationalpark“.

Von Deidesheim hat sich Braun bereits vergangenen Sonntag in einem Gottesdienst im Pfarrhof verabschiedet. „Rappelvoll“ sei der Hof gewesen, erzählt er, „über 300 Leute waren da“. Braun, für den im Priesterdasein nach eigenen Aussagen vor allem die Nähe und der Kontakt zu den Menschen im Vordergrund steht, kann sowohl die Abschiedsfeier am Sonntag sowie seine Zeit in Deidesheim mit einem Satz zusammenfassen: „Schee war’s!“

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