Deidesheim Klimawandel: Vortrag über Antarktis-Forschung

Ein Eisberg, der sich aus der Antarktis gelöst hat, im Südpolarmeer.
Ein Eisberg, der sich aus der Antarktis gelöst hat, im Südpolarmeer.

Wenn Gletscher brechen, wird das Kalben genannt. Dadurch steigt der Meeresspiegel an. Das ist Teil der Forschung von Glaziologin Julia Christmann, die am kommenden Montag in Deidesheim über ihre zwei Expeditionen in die Antarktis berichtet.

Die Veranstaltung ist Teil der Klimaschutzarbeit der Verbandsgemeinde Deidesheim. Bürger sollen weiterführende Informationen über die Wichtigkeit der Maßnahmen im globalen Kontext erhalten. Christmann hat die Gletscherforschung hoch in den Norden und tief in den Süden geführt. Die Pfälzerin entwickelt mathematische Modelle, um zu berechnen, wann und wo Schelfeis – schwimmende, großflächige Eisplatten – brechen kann. Dass sie zum Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung in Bremerhaven (Alfred-Wegener-Institut) kam, ist einer Mischung aus Zufall und Neugier zu verdanken.

Nach Abschluss des Mathematikstudiums in Kaiserslautern wollte Christmann ihre Doktorarbeit im Bereich Maschinenbau schreiben. Sie stieß auf eine Stellenausschreibung des Lehrstuhls Technische Mechanik zur Forschung am Schelfeis und erhielt den Zuschlag. Durch die Kooperation mit ihrem späteren Arbeitgeber, dem das Forschungsschiff „Polarstern“ und die Neumayer Station III gehören, reiste sie während ihrer Dissertation in die Antarktis.

Über ihre zwei Fahrten zum Südpol wird sie am 5. September um 19.30 Uhr in der Stadthalle Deidesheim berichten. Dabei soll es aber nicht nur um die Forschungstätigkeit gehen, wie zum Beispiel Bohrungen in der rund 2800 Meter dicken Eisdecke, um Rückschlüsse auf Klimaveränderungen im Laufe der Jahrtausende zu ziehen. Christmann wird ebenfalls Bilder ihrer Reise zeigen und von den Besonderheiten des Lebens bei minus 30 Grad und darunter berichten. Etwa, dass dort die Kühlschränke beheizt werden müssen, um eine normale Temperatur zu erreichen.

Info

Vortrag von Julia Christmann am Montag, 5. September, 19.30 Uhr, Stadthalle Deidesheim.

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