Kreis Bad Duerkheim Gedenkarbeit: Lescot-Gebäude für Öffentlichkeit offen

Neustadt. Das Lescot-Gebäude in der Konrad-Adenauer-Straße, bis vor zwei Jahren Sitz der Steuerfahndung und während der Nazi-Diktatur Gestapo-Zentrale, ist heute Abend erstmals für die Öffentlichkeit zugänglich. Eberhard Dittus, Vorsitzender des Neustadter Fördervereins Gedenkstätte für NS-Opfer, hat sich vom Landesbetrieb Baubetreuung (LBB) die Schlüssel besorgt und führt ab 18.30 Uhr durch die einstigen Zellen und Verhörzimmer.

Der Verein will künftig die Räume für seine Gedenkarbeit nutzen. Das denkmalgeschützte Gebäude, nach dem Krieg lange Sitz der französischen Intendantur, steht seit Anfang 2015 leer. Die Stadt wollte es ursprünglich als Asylbewerberunterkunft nutzen. Dafür hätte das Land das Gebäude mietfrei zur Verfügung gestellt. Jetzt wird über einen Kauf nachgedacht. Eine konkrete Nutzungsabsicht gibt es noch nicht. Nach RHEINPFALZ-Informationen hat der LBB der Stadt bereits einen Verkaufspreis genannt. Nach der heutigen Führung wird um 19 Uhr in dem Gebäude ein Vortrag gehalten mit dem Titel „Dass ich durch mein Verhalten die Kriegswirtschaft sabotiert habe, war mir nicht bewusst“. Referenten sind Miriam Breß und Jeremias Fuchs von der Johannes-Gutenberg-Universität in Mainz. Die Veranstaltung ist Teil der Reihe „Jugend und Gestapo im Krieg“ zum diesjährigen Gedenktag für die NS-Opfer. |wkr

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