Weisenheim am Sand Ehrungen für Ahrtalhelfer der Feuerwehr

Ehrungen bei der Feuerwehr der Verbandsgemeinde Freinsheim (von links): Christian Schreiber, Thomas Rückerl, Jens Blickensdörfer
Ehrungen bei der Feuerwehr der Verbandsgemeinde Freinsheim (von links): Christian Schreiber, Thomas Rückerl, Jens Blickensdörfer, Torsten Krohn, Rainer Fleischmann, Silke Messer, Klaus Dotterweich, Martin Appel, Torben Fernholz, Martin Rottler, Robert Trump.

Kameradschaftsabend statt Feuerwehrball: Im Rahmen einer lockeren Party mit Livemusik blickte die Freiwillige Feuerwehr der Verbandsgemeinde Freinsheim am Samstagabend in der SV-Halle auf ein ereignisreiches Jahr zurück. Im Mittelpunkt des Abends stand die Ehrung der Ahrtalhelfer und langjähriger Aktiver.

Die Flutkatastrophe im Ahrtal vom 14. Juli 2021 hat sich ins kollektive Gedächtnis der freiwilligen Helfer eingeprägt und ist immer noch bei den Wehrleuten präsent. Das zeigte eindrucksvoll der Bericht von Klaus Dotterweich. Er war mit neun Kameraden aus der VG über einen Zeitraum von zwei Wochen als Fluthelfer im Einsatz.

Schon die Anfahrt sei abenteuerlich gewesen: „Irgendwann fehlte ein Teil der B 227“. Einsatzort Kreuzberg: Gemeinsam mit anderen Freiwilligen bildete die Truppe Eimerketten, um Schlamm aus den Häusern zu räumen, beseitigte am „Haus der Farben“ auf dem Gartengelände eine 20 Meter hohe Lawine aus Geröll, Sperrmüll und Unrat und barg im Haus des Künstlers und Wehrführers Rudi Schneider den Öltank. Außer der Feuerwehr waren noch THW, die Bundeswehr und freiwillige zivile Helfer im Katastrophengebiet im Einsatz. Eine „gespenstische Stille“ habe überall geherrscht, erinnert sich Klaus Dotterweich. Die Arbeit als Fluthelfer sei „mental sehr belastend“ gewesen, sodass 72-Stunden-Einsätze auf 48 Stunden gekürzt wurden. Die Hilfsbereitschaft der Bewohner vor Ort – die Wehrleute wurden unter anderem mit kastenweise Bier beschenkt - blieb Dotterweich ebenso in Erinnerung wie eine einzelne Taube, die sich, hoch symbolisch, mitten im Chaos niedergelassen habe.

Hohen Stellenwert der Feuerwehr hervorgehoben

„Die Feuerwehr hat in der Politik einen sehr hohen Stellenwert“, betonte Verbandsbürgermeister Jürgen Oberholz (FWG), von Amts wegen zugleich Einsatzleiter der Freiwilligen Feuerwehren der Verbandsgemeinde. Auch er war im Ahrtal vor Ort: „Es war wie auf dem Truppenübungsplatz“ schildert der Kommunalpolitiker seinen Eindruck von der Katastrophe. Die Wehrleute und andere freiwillige Helfer seien unter Extrembedingungen im Einsatz gewesen. Was Worte nicht ausdrücken können, zeigten eine Bilderschau und Videos vom Flutgebiet. Sie liefen am Abend in Dauerschleife über die Leinwand.

Die meisten Einsätze in Freinsheim

Die 141 Einsätze der Feuerwehr in der Verbandsgemeinde Freinsheim in diesem Jahr verteilen sich auf Freinsheim mit 52, Weisenheim am Sand (34), Erpolzheim (21), Kallstadt (16), Bobenheim am Berg (13), Herxheim am Berg (3) sowie Dackenheim und Weisenheim am Berg (jeweils 2).

Als Wehrleiter wiedergewählt wurde im August der Erpolzheimer Kai Bühler. Seine Stellvertreter sind Udo Gumsheimer und Stefan Wendel.

Keine Nachwuchsprobleme

Nachwuchsprobleme, betont Oberholz, werde es bei der Feuerwehr in der Verbandsgemeinde Freinsheim in naher Zukunft keine geben: Dank vorbildlicher Jugendarbeit ist die Jugendfeuerwehr mit insgesamt 61 Jugendlichen, davon 21 in Freinsheim, 22 in Weisenheim am Berg und 18 in Weisenheim am Sand „bestens besetzt“.

Ehrungen

  • Für ihren Einsatz im Ahrtal mit der Fluthelfermedaille des Landes geehrt wurden: Thomas Rückerl, Torsten Krohn, Sebastian Benz, Martin Appel, Torben Fernholz, Klaus Dotterweich, Christian Schreiber, Clemens Heck und Stefan Storzum.

    Thomas Messer wurde für 35 und Gerhard Weber für 45 Jahre aktiven Feuerwehrdienst geehrt. Für 25 Jahre ausgezeichnet wurden Rainer Fleischmann, Jens Blickensdörfer, Martin Rottler, Robert Trump, Marvin Barz und Silke Messer. Vom Hauptfeuerwehrmann zum Brandmeister befördert wurde Torben Fernholz.

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