Kreis Bad Duerkheim Alle Generationen im Blick

In der Freinsheimer Kommunalpolitik ist Manfred Dreier ein unbeschriebenes Blatt, dabei war er 18 Jahre Bürgermeister in Birkenfeld. Eine hauptamtliche Tätigkeit wie in seiner früheren Wohnort an der Nahe strebt der Sozialdemokrat aber nicht mehr an, betont der 57-Jährige. Ihn reize jetzt vor allem das politische Wirken im Rat und nicht mehr die Tätigkeit als Chef einer Verwaltung. Beruflich hat er seit ein paar Monaten anders Fuß gefasst. Als Verwaltungsrechtler hat sich Dreier mit einer eigenen Kanzlei in Freinsheim selbstständig gemacht. Seinen Beruf könne er jedoch sehr gut mit dem Amt des Bürgermeisters verbinden, betont er. „Ich könnte diesem Amt meine zeitliche Priorität einräumen.“ Dreier schwebt ein Mehrgenerationenhaus für Freinsheim vor, außerdem möchte er für die Ansiedlung von Betrieben aus der Computerbranche werben. Außerdem hält er es angesichts der Stadtsanierung für wichtig, dass sich Freinsheims Handwerk durch Restaurierungsqualitäten auszeichnen könne. Jedoch habe er nach seinem Umzug nach Freinsheim vor zwei Jahren gar kein politisches Engagement mehr im Sinn gehabt. Mit seiner Partnerin Rosemarie Möller habe er eigentlich nur wieder zurück in die Pfalz ziehen wollen. Am liebsten in die Nähe von Frankenthal, wo Dreier am 6. März 1957 geboren wurde und seine Partnerin, die aus Dresden stammt, aufgewachsen war. Da sein Haus in Birkenfeld schneller verkauft war, als sein neues in Freinsheim gebaut, wohnte er für neun Monate im alten Stellwerk des ehemaligen Freinsheimer Verbandsbürgermeisters Gottfried Nisslmüller. Da waren die Kontakte zum SPD-Ortsverein natürlich schnell geknüpft. „Und außerdem kann ich es einfach nicht lassen, mich dort politisch zu engagieren, wo ich wohne.“ Er fühle sich auch in Freinsheim nicht als Neubürger. „Man kommt doch hier herrlich schnell miteinander ins Gespräch. Die Leute hier sind so offen. Das war mit ein Grund, warum ich hierher zurückwollte.“ Aufs Klingeln an fremden Türen möchte in seinem Wahlkampf aber lieber verzichten. „Ich treffe mich lieber mit den Vereinsvorsitzenden oder mische mich so unter die Leute.“ Mit der Shetland-Sheepdog-Hündin Lucy kommt Dreier sowieso jeden Tag zweieinhalb Stunden vor die Tür. Und gerade deshalb hat er sie gekauft. „Mein Hausarzt riet mir, einen Hund anzuschaffen, um meine Erkältungen in den Griff zu kriegen.“ Das Gassigehen bei jedem Wetter habe auch tatsächlich Wirkung gezeigt. Zu Hause steht Kandidat Dreier oft in der offenen Küche am Herd. „Ich koche eigentlich jeden Tag und bekomme auch ein Bufett für 20 Personen hin.“ Gelernt hat Dreier das Kochen von seiner Oma. Damit ihm die Ideen am Herd nicht ausgehen, lässt sich der 57-Jährige Rezepte per Mail von Koch-Portalen im Internet schicken. Für diesen Tag hat Dreier Hühnerbrust eingeplant, dazu gibt es Mittelmeer-Gemüse, das der Hobbykoch mit Kräutern aus seinem Garten verfeinert. (led)

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