PHILIPPSBURG Polizeigewalt: Nach Video neue Ermittlungen

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Nach einem im SWR-Fernsehen veröffentlichten Video über einen Schlagstockeinsatz im vergangenen September gegen einen am Boden liegenden Mann in Philippsburg laufen jetzt Ermittlungen gegen zwei Polizisten. Es gehe um Körperverletzung im Amt, bestätigte ein Sprecher der Karlsruher Polizei auf Anfrage.

Wegen eines eskalierten Familienstreits war es am 18. September zu einem größeren Polizeieinsatz gekommen. Insgesamt waren acht Streifenwagen mit 16 Beamten vor Ort.

Auf dem Video, das zunächst der SWR veröffentlichte, ist zu sehen, wie ein Beamter mit einem Schlagstock auf einen am Boden liegenden Mann einschlägt, während ein Kollege ihn bereits fixiert hat. Vermutlich versucht eine Beamtin, den Kollegen zu stoppen. Das Video kursierte laut Polizei in den sozialen Medien, auch sei über den Vorfall berichtet worden.

Zwei Sichtweisen

Die Polizei hatte am Tag nach dem Einsatz in einer Pressemitteilung berichtet, die alarmierten Beamten hätten „körperlichen Zwang gegen einen der Aggressoren“ anwenden müssen, um ihn von den anderen Beteiligten zu trennen. Weiter hieß es: „Teilweise mussten die Beamten Schlagstöcke einsetzen, um die Angriffe gegen sie zu unterbinden.“ Verletzte gab es auf beiden Seiten. Ob es Konsequenzen für die beiden Polizisten gibt, war zunächst unklar. Ein Sprecher der Staatsanwaltschaft sagte, seine Behörde werde die Sache prüfen, sobald ihr die Akten vorlägen.

Für Aufsehen, Proteste und eine politische Debatte hatte bereits ein Polizeieinsatz in Mannheim im Mai 2022 gesorgt. Zwei Polizisten sollen damals den Tod eines psychisch kranken Mannes verschuldet haben. Der Fall beschäftigt derzeit das Mannheimer Landgericht.

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