Karlsruhe Gedenkstein markiert Absturzstelle

Ein Gedenkstein steht jetzt an der Absturzstelle des britischen Bombers.
Ein Gedenkstein steht jetzt an der Absturzstelle des britischen Bombers.

Im September 1943 zerschellte der britische Weltkriegsbomber Stirling EF 129 auf einem Acker in der Nähe des Kohlhofs bei Limburgerhof, getroffen von der deutschen Flugabwehr. Ein Denkmal soll nun an die sieben Soldaten erinnern, die beim Absturz ums Leben kamen.

„Mein Onkel Donald Hill führte ein sehr ereignisreiches und interessantes Leben. Er war fürsorglich, abenteuerlich und hartnäckig. Ich möchte, dass Sie ein wenig über ihn und sein Leben erfahren.“ So beginnt Wendy Birch aus London ihre Rede. Sie erzählt von einem 14-Jährigen, der Laufbursche an Bord des Luxus-Kreuzfahrtschiffes Queen Mary war und dort Autogramme von Prominenten wie Marlene Dietrich und Fred Astaire sammelte. Sobald er alt genug war, meldete er sich freiwillig zur Royal Air Force – und starb als Bordschütze der Stirling bei Limburgerhof. Wendy Birch ist eine der 18 Angehörigen aus Kanada, Neuseeland und Großbritannien, die zur Einweihung des Gedenksteins an der Absturzstelle nach Deutschland gekommen sind. 605 britische Flugzeuge waren am Abend des 5. Septembers 1943 zu einer Angriffswelle gestartet, bei der große Teile Ludwigshafens und Mannheims in Schutt und Asche gebombt wurden. 127 Tote gab es in Ludwigshafen, die Schäden in Mannheim waren so verheerend, dass es keine detaillierten Aufzeichnungen über die Opfer dort gibt. 166 Tote hatte die britische Luftwaffe zu beklagen. Die Besatzung der Stirling wurde auf dem Friedhof in Limburgerhof bestattet, direkt nach dem Krieg auf den Soldatenfriedhof Rheinberg bei Duisburg umgebettet. Nach dem Wrack der Maschine wurde erst jetzt gesucht. Erik Wieman aus Waldsee und Peter Berkel aus Schifferstadt haben Zeitzeugen befragt und so die Absturzstelle genau orten können. Mit Genehmigung des Landesdenkmalamtes haben die beiden zwei Monate lang den Acker akribisch abgesucht und rund 2000 Teile des Flugzeugs gefunden. Für die beiden Vermissten-Forscher grenzt es fast an ein Wunder, dass sie die Familien aller Besatzungsmitglieder ausfindig machen konnten und Angehörige von fünf Soldaten nun nach Limburgerhof gekommen sind. Wendy Birch und die anderen Angehörigen füllen ein bisschen Erde vom Acker in ein Glas als Andenken. Nun endlich wissen sie, wie und vor allem wo ihre Väter und Onkel gestorben sind. Im Netz www.ig-heimatforschung.de

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