Kaiserslautern Zeichen gegen Kerosinablass

Der Stadtrat hat gestern auf Antrag der Grünen beschlossen, eine Resolution zum Kerosinablass an die Bundesregierung zu verabschieden. Der genaue Wortlaut soll noch festgesetzt werden. Gefordert wird ein transparenter und verantwortungsbewusster Umgang mit dem Kerosinablass.

Der zunehmende Ablass von Kerosin beunruhige die Bürger in der Region, er sei eine potenzielle Gefahr für Leib und Leben der betroffenen Bürger am Boden und beeinträchtige Umwelt und Natur, betonte Tobias Wiesemann, Fraktionssprecher der Grünen. In der Resolution wird gefordert, dass die Deutsche Flugsicherung Transparenz beim Ablassen von Kerosin herstellt. Entsprechende Ereignisse müssten auf einer Internetseite dokumentiert werden. Außerdem müssten mit den Flugzeugherstellern Vorschriften für eine technische Lösung erarbeitet werden, die längerfristig das Ablassen von Kerosin überflüssig macht. Wiesemann sagte, es gebe Maschinen im Fernflugverkehr, die gar keine Ablassvorrichtung haben. Auch über Flughöhen müsse diskutiert werden. Außerdem wird in der Resolution eine wissenschaftliche Untersuchung gefordert, die unabhängig die möglichen gesundheitlichen Risiken durch das Ablassen von Kerosin bei verschiedenen Wetterlagen für Mensch und Natur untersucht. Schließlich sollten solche Vorfälle als „schwere Störung“ klassifiziert werden, um diese von der Bundesstelle für Flugunfalluntersuchung als solche untersuchen zu lassen – mit dem Ziel, ähnliche Vorfälle in der Zukunft zu vermeiden. Harry Wunschel (CDU) hatte dafür plädiert, die Verabschiedung der Resolution zu vertagen, um eine gemeinsame Linie zu finden. In einem Änderungsantrag sprach er sich für eine zusätzliche Informationspflicht von Landesämtern und Kommunen aus. Eine wissenschaftliche Untersuchung müsse über Berechnungen hinausgehen und Realsituationen beleuchten, so Wunschel. Auch die SPD-Fraktion wird eine Resolution mittragen, betonte deren Vorsitzender Andreas Rahm. Er habe sich in der Sache schon beim Toxikologischen Institut in Mainz informiert. Er sprach sich auch für kurzfristige Konsequenzen aus. So plädierte er dafür, hochgiftiges Benzol dürfe nicht mehr ins Flugbenzin. Das solle so in die Resolution aufgenommen werden. Benzol gilt als krebserregend. Franz Rheinheimer, FWG-Fraktion, warnte bei der Diskussion vor einem Schnellschluss. Besser sei es, sich zusammenzusetzen und gute Formulierungen hinzukriegen. Geht es nach ihm, soll genau definiert werden, ab welcher Mindesthöhe ein Treibstoffschnellablass zulässig sein soll. 1800 Meter sind ihm auf jeden Fall zu wenig. „Mir geht das nicht weit genug“, sagte er. Kreisseite

x