Kaiserslautern Wasserstoff: ZAK hat doch Chancen auf Förderung

Die Zentrale Abfallwirtschaft Kaiserslautern möchte gerne eine Wasserstoff-Tankstelle bauen. Das Foto zeigt das ZAK-Gelände von
Die Zentrale Abfallwirtschaft Kaiserslautern möchte gerne eine Wasserstoff-Tankstelle bauen. Das Foto zeigt das ZAK-Gelände von oben.

Die Zentrale Abfallwirtschaft Kaiserslautern (ZAK) kann doch wieder auf Landesförderung für ihr Wasserstoff-Projekt hoffen. Das bestätigte ZAK-Vorstand Jan Deubig auf Nachfrage. Erst im März waren die Pläne, eine Wasserstoff-Tankstelle zu bauen, aufgegeben worden, weil zum wiederholten Mal keine Fördermittel in Aussicht gestellt wurden.

Damals hatte die ZAK auf Zuschüsse aus dem Kommunalen Investitionsprogramm Klimaschutz und Innovation (Kipki) gehofft, über das 25 Millionen Euro bereitstehen. Wie Deubig erläutert, sei das Projekt dabei jedoch nicht zum Zuge gekommen. Nun habe man aber als Nachrücker die Gelegenheit erhalten, bis Juli einen konkreten Förderantrag für das Kipki einzureichen, über den dann entschieden wird. „Wir sind wieder im Spiel, aber es kommt viel Arbeit auf uns zu“, sagt Deubig, der sich freut, dass nun doch wieder die Möglichkeit einer Förderung besteht.

An der grundsätzlichen Ausrichtung des Projektes soll sich laut ZAK-Vorstand nichts ändern. Die Infrastruktur des Abfallwirtschaftszentrums soll genutzt werden, um aus überschüssigen Strommengen aus dem Biomasseheizkraftwerk, PV-Anlagen und Windenergieanlagen mithilfe einer Elektrolyse Wasserstoff zu erzeugen. Pro Jahr können so 140 Tonnen Wasserstoff produziert werden, dank einer potenziellen Erweiterung sogar 350 Tonnen. Die könnten dann beispielsweise an der Wasserstoff-Tankstelle abgegeben werden. Die Tankstelle könne die Lücke im überregionalen Netz zwischen Wiesbaden, Mannheim und Saarbrücken schließen, hatte Deubig im März erklärt. Die ZAK plant, für Fahrten zum Müllheizkraftwerk in Ludwigshafen künftig Wasserstoff-Laster zu nutzen, die dann vor Ort betankt werden könnten.

Förderbedarf von 6,3 Millionen Euro

Auf Basis einer Wirtschaftlichkeitsberechnung kalkuliert die ZAK den Förderbedarf auf 6,3 Millionen Euro, bei einer Gesamtinvestition in Höhe von 15 Millionen Euro. Dass die ZAK nun doch noch einmal Chancen auf Fördermittel hat, sieht Deubig auch im parteiübergreifenden Bemühen von Land- und Bundestagsabgeordneten aus der Westpfalz begründet. Dafür sei man sehr dankbar.

„Wir waren sehr enttäuscht als zunächst die Absage aus Mainz kam, weil wir von diesem innovativen Leuchtturmprojekt überzeugt sind“, teilen Andreas Rahm, Vorsitzender des rheinland-pfälzischen Wirtschaftsausschusses, und sein Abgeordneten-Kollegen Daniel Schäffner (beide SPD) dazu mit. Deshalb habe man sowohl im Wirtschaftsausschuss als auch als regionale Abgeordnete weiter für das Projekt gekämpft, das nun in greifbare Nähe rücke.

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