Kaiserslautern Trotz blutender Nase zum Titel

Bei der Jugend-Europameisterschaft der Japan Karate Association (JKA) in Prag war im Kumite kein Vorbeikommen an der Kaiserslauterer Schülerin Vanessa Asal. Ihr Vereinskollege Alexander Zott legt nach, wird im Kumite Einzel Bronzemedaillengewinner und holt mit der Nationalmannschaft Silber. Die Jugend-Europameisterschaft im traditionellen Karate sah mit über 500 Teilnehmern aus zwanzig Nationen die gesamte Elite der 16- bis 17-Jährigen am Start.

Die beiden Lautrer hatten dabei einen nicht ganz leichten Weg bis auf das Podest. Noch eine Woche zuvor waren sie als Mitfavoriten bei den deutschen Meisterschaften in Bochum bereits früh ausgeschieden. Chaotische Verhältnisse seitens des Ausrichters waren damals nicht ganz unschuldig. Die Anspannung in Prag war entsprechend groß. Trainer, Eltern und Vereinskameraden waren extra mit einem Bus zur mentalen Unterstützung angereist – und es hat am Ende gefruchtet. Der Weg für Vanessa Asal zu Gold führte über Siege gegen Slowenien, England und Norwegen, um im Finale gegen eine wieselflinke Kämpferin aus Tschechien den Europameister-Titel zu holen. In einem hart geführten Kampf setzte sich Vanessa Asal trotz blutender Nase verdient durch und hielt strahlend die goldene Medaille in ihren Händen. Alexander Zott besiegte dagegen die Kämpfer aus Tschechien und Schottland. In einem knallhart geführten Ausscheidungskampf um den Einzug ins Finale, musste sich der Lautrer, trotz zwischenzeitlicher Führung, dem späteren Europameister aus Russland geschlagen geben. Bronze lies er sich im kleinen Finale gegen einen dänischen Kämpfer aber nicht mehr nehmen. Den Vize-Europameistertitel errang sich Alexander Zott mit dem Deutschen-Kumite Team nach Siegen über Tschechien, die Slowakei und Dänemark. Der Gegner im Finale hieß Russland. „Es war der Höhepunkt der Europameisterschaft, mal abgesehen vom grandiosen Sieg Vanessas“, beschreiben die mitgereisten Lautrer Fans das Geschehen auf der Kampffläche. In einem spannenden, emotionsgeladenem und äußerst intensiv geführten Mannschaftskampf ging der erste Kampf für Deutschland knapp verloren. Zott dagegen konnte seinem technisch sehr versierten Gegner ein Unentschieden abringen, welches das deutsche Team weiter im Wettbewerb hielt. Der letzte Kampf brachte die Entscheidung zu Gunsten Russlands. „So hart alle Kämpfe auch geführt wurden und es die eine oder andere blutige Nase gab, so fair wurden sie aber auch von allen Beteiligten dargeboten“, kommentierte ein sichtlich stolzer Uwe Zott, Vorstandsmitglied und Trainer beim Ken Sei Kan und gleichzeitig Vater von Alexander Zott, die Kämpfe. Die Erfolge der beiden jungen Karateka aus Kaiserslautern sein umso höher einzustufen, da vor allem die Mannschaft aus Russland Karate zum Teil schon professionell betreibt und mit den entsprechenden Geldmitteln gefördert werde. Vanessa Asal und Alexander Zott haben laut Uwe Zott mit sehr viel Fleiß, Wille und eiserner Disziplin, ihre Medaillen erkämpft und mehr als verdient. „Der Ken Sei Kan ist mächtig stolz auf seine Eigengewächse, die unter den Talentschmieden Hannes Gutzmer und Dieter Rempel, den beiden Cheftrainern des Vereins, herangereift sind“, stellte Vorstand Zott fest.

x