Leichtathletik Treppenlauf des 1. FC Kaiserslautern: Die Stufen zum Teufel

Die Runningabteilung des FCK läuft sich schon mal warm. Rechts vorne Jonas Hoffmann.
Die Runningabteilung des FCK läuft sich schon mal warm. Rechts vorne Jonas Hoffmann.

Fußballfans kennen sie, Läufer kennen sie und auch so mancher Sportler, der dort zum Training an seine Grenzen geht: die Treppen hoch zum Betze. Am Sonntag dreht sich alles um genau diese Stufen – bei einem ungewöhnlichen Lauf, den die Runningabteilung des FCK veranstaltet.

„Stairway to devil“. So hat die Runningabteilung des 1. FC Kaiserslautern den Lauf getauft, der ziemlich einmalig sein dürfte. Er startet am Fuße des Betzenbergs in Kaiserslautern und führt über fünf oder wahlweise zehn Runden die Treppen hinter der Westtribüne hinauf und über die Straße Am Betzenberg wieder hinunter.

Fast genau einen Kilometer ist eine Runde lang. 206 Treppenstufen müssen die Läufer beim Weg nach oben hinter sich lassen, im Anschluss geht es dann wieder 800 Meter bergab.

„Halbe Hölle“ und „Ganze Hölle“

Zwei Läufe werden angeboten, zum einen die „Halbe Hölle“ (fünf Kilometer), zum andern die „Ganze Hölle“ (zehn Kilometer). Neben den Gesamtsiegern werden auch diejenigen geehrt, die das Teilstück mit den Treppen am schnellsten bewältigen (Sprintwertung).

Doch wie kommt ein Veranstalter auf die Idee, einen Lauf zu veranstalten, der eben nicht stur geradeaus führt und bei dem stattdessen derlei Hindernisse zu bewältigen sind? „Wir trainieren mit unserer Laufgruppe im Winter häufiger an der Treppe, als Alternative zum Intervalltraining auf der Laufbahn. Und ich fand direkt Spaß daran, als ich vor sieben Jahren in den Verein eingetreten bin. Und seit dieser Zeit spukte die Idee in meinem Kopf herum, ohne so richtig konkret zu werden. Aber sie kam immer wieder hoch, wenn ich dort unterwegs war“, erklärt Jonas Hoffmann, Sportwart des 1. FC Kaiserslautern Running.

Umgehend Teilnahmezusagen

2023 war Hoffmann Cheforganisator des Citylaufs des 1. FC Kaiserslautern, doch die Idee eines Treppenlaufs lebte in ihm weiter. „Obwohl es eine Menge an Arbeit, Nerven und Zeit kostete, hat es mir letztlich sehr viel Freude bereitet“, blickt er auf den Citylauf zurück und erzählt weiter: „Dann postete ich im Sommer, als ich mal wieder auf der Treppe unterwegs war, auf Instagram ein Bild und meinte, dass ich da gerne mal einen Lauf organisieren würde. Und im Gegensatz zu sonst reagierten einige Follower umgehend mit Teilnahmezusagen, womit ich absolut nicht gerechnet hätte“, erklärt Hoffmann weiter.

Gleich im Anschluss habe sich mit Jennifer Höning die Bewegungsmanagerin der Stadt Kaiserslautern gemeldet und ihre Hilfe angeboten, die Treppen mit motivierenden Sprüchen für die Teilnehmer zu verzieren. Höning meldete sich auch gleich als Teilnehmerin an. „Das zeigte mir, dass ich nicht der einzige Starter sein würde und es noch mehr Läufer gibt, die gerne die Treppen hinauflaufen“, meint Hoffmann, der etwa 30 Helfer im Team hat.

Acht Kilometer den Berg hinunter

Schwierig gestaltete sich allerdings die Suche nach einem passenden Termin. „Das war gar nicht so einfach, da neben den Spielen des 1. FC Kaiserslautern, die ein absolutes Ausschlusskriterium sind, auch die regionalen Laufveranstaltungen im Blick behalten werden mussten.“

Insgesamt geht es bei der „Ganzen Hölle“, dem 10-Kilometer-Lauf, 2060 Treppenstufen nach oben. Das entspricht einem Höhengewinn von 400 Metern. „Aber es geht auch acht Kilometer den Berg hinunter, das darf man nicht unterschätzen. Ich persönlich glaube, dass das für die Teilnehmer der anstrengendere Part sein wird, auch wenn sie das wahrscheinlich gar nicht so auf dem Schirm haben“, meint Hoffmann, der 70 Voranmeldungen für den Lauf verzeichnen kann.

Mit Tim Könnel (TuS Heltersberg) und Jessica Keller (TG Worms) gibt es Favoriten auf der kurzen Strecke über fünf Kilometer. Beim 10-Kilometer-Lauf sind mit Frederik Stobbe ( LG Ultralauf), Jannis Egelhof (1. FC Kaiserslautern), Matthias Drabold (LC Haßloch) und FCK-Abteilungsleiter Hannes Christiansen ebenfalls etliche starke Läufer gemeldet.

Bewegungsmanagerin und Physiotherapeutin Jennifer Höning nutzt die Stufen gern zum Training und verziert sie immer wieder mit Mo
Bewegungsmanagerin und Physiotherapeutin Jennifer Höning nutzt die Stufen gern zum Training und verziert sie immer wieder mit Motivationssprüchen.
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