Kaiserslautern Topspielatmosphäre schon vor dem Anpfiff

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Der TuS Dansenberg hat das Verfolger-Duell der Handball-Oberliga Rheinland-Pfalz/Saar am Samstag gegen den HV Vallendar souverän für sich entschieden. Beim 29:21 (15:10) war die Mannschaft von Trainer Marco Sliwa jederzeit Herr der Lage und übernahm von Samstag auf Sonntag die Tabellenführung.

„Dansenberg hat verdient gewonnen, auch wenn der Sieg vielleicht ein wenig zu hoch ausgefallen ist. Bei uns haben einige Leute gefehlt, und wir mussten komplett umstellen. Dadurch waren wir nicht in der Lage, die gegnerische Abwehr unter Druck zu setzen. Dansenberg war uns über weite Strecken überlegen, sodass auch die beiden Roten Karten keine Auswirkung mehr hatten“, zeigte sich Gäste-Coach Wolfgang Reckenthäler als fairer Verlierer. „Die Mannschaft war von Anfang an konzentriert und aggressiv. Unser Mittelblock hat überragend gearbeitet. Man hat gesehen, dass die Jungs das Spiel unbedingt gewinnen und es besser machen wollten als gegen Osthofen, wo wir viel zu passiv waren. Von daher war der Sieg auch in der Höhe verdient“, analysierte TuS-Coach Marco Sliwa den vierten Sieg in Folge. Die rund 500 Zuschauer in der proppenvollen Dansenberger Sporthalle sorgten schon vor dem Anwurf für Topspielatmosphäre. Das halbe Dutzend Schlachtenbummler aus Vallendar war daran nicht ganz unbeteiligt, machte mächtig viel Betrieb und peitsche sein Team über 60 Minuten lautstark nach vorne. Max Labroue brachte den TuS mit einem angedrehten Wurf von halbrechts in Front und legte auch den Treffer zum 2:1 nach. Dass Dansenberg die erste Unterzahl nach einer Zeitstrafe gegen den achtfachen Torschützen Steffen Kiefer ohne Gegentor überstand, war ein Beleg für das deutliche verbesserte Abwehrverhalten im Vergleich zum 32:31-Zittersieg bei Schlusslicht Osthofen. „Nach dem letzten Spiel ist es in der Kabine ziemlich laut geworden. Natürlich geht man gegen eine Mannschaft wie Vallendar mit einer ganz anderen Motivation an die Sache heran, aber das darf keine Entschuldigung sein. Spiele wie gegen Osthofen wird es noch einige geben, zum Beispiel am kommenden Sonntag in Nieder-Olm. Heute haben wir gezeigt, dass wir es besser können und die erste Welle unterbunden. Auch die Gegenstoßverteidigung war sehr gut“, analysierte TuS-Torhüter Markus Seitz, der in Verbindung mit der Abwehr einen großartigen Job machte. Die Lauterer kauften den Gästen mit ihrer aggressiven Spielweise den Schneid ab und nahmen dafür auch die ein oder andere Zeitstrafe in Kauf. Als Kiefer und Tim Beutler mit einem Mann weniger auf der Platte auf 6:1 (12.) stellten, war frühzeitig klar, wohin die Reise gehen würde. „Alle waren sofort hellwach und haben von der ersten bis zur letzten Minute Gas gegeben. Es gab keinen Bruch im Spiel“, lobte Sliwa das starke Kollektiv. Vallendar ging früh hohes Risiko und löste den Torwart zugunsten eines siebten Feldspielers auf. Der Wagemut wurde kurzzeitig belohnt, aber auch mit zwei Gegentoren aus über 30 Metern bestraft. Beim ersten Mal hieß der Absender Christopher Seitz (11:5), kurz vor dem Seitenwechsel war es dann Xaris Mallios, der zum 14:9 ins verwaiste Tor traf. Dansenberg drängte nach der Pause mit aller Macht auf die Vorentscheidung und baute seine Führung bis zur 39. Minute auf acht Tore (20:12) aus. Nach einer Zeitstrafe gegen Kiefer parierte Seitz den fälligen Siebenmeter und wehrte auch den Nachschuss im Stile eines Klasse-Keepers ab. Diese Szene hatte Symbolcharakter: Dem TuS gelang so gut wie alles. Dass Mallios nach einem (unabsichtlichen) Wurf in den Unterleib eines Gegenspielers mit Rot vom Platz flog und sein griechischer Landsmann Theo Megalooikonomou ihm nach der dritten persönlichen Zeitstrafe wenige Minuten später folgte, hatte keinen Einfluss auf den weiteren Spielverlauf. Dansenberg brachte die komfortable Führung gegen die wacker kämpfenden Gäste souverän über die Zeit und siegte verdient mit 29:21. So spielten sie TuS Dansenberg: M. Seitz/J. Schulze (Tor), Kiefer (8/3), Mallios (5/1), Labroue, C. Seitz, T. Beutler (je 4), Megalooikonomou, Munzinger, N. Beutler, Jung (je 1), Lammering, A. Schulze.

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