Kaiserslautern SWR-Studio: Radio Philharmonie beim Mittagskonzert

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Das nächste „À la carte“-Konzert der Deutschen Radio Philharmonie findet am Donnerstag, 1. Dezember, 13 Uhr, im SWR-Studio statt. Es dirigiert der Brite Michael Francis. Auf dem Programm steht das Streicher-Stück „Lullaby“ von Andrzej Panufnik, Introduktion und Allegro, op. 47, für Streichquartett und Streichorchester von Edward Elgar und das Violinkonzert Nr. 2, g-moll, op. 63, von Sergej Prokofjew. Solist ist der Geiger Valeriy Sokolov. SWR2-Moderatorin Sabine Fallenstein führt durch das Programm.

Der Komponist Andrzej Panufnik (1914 bis 1991) studierte an der Musikakademie Warschau, in Wien und Paris Komposition und Orchesterleitung. Während der deutschen Besetzung Polens lebte er in Warschau, wo er Wohltätigkeits- und Untergrundkonzerte gab. Seine gesamten Kompositionen wurden während des Warschauer Aufstandes vernichtet. Einige konnte er aber später rekonstruieren. „Lullaby“ für wenige Streicher und Harfe beschreibt den nächtlichen Spaziergang an der Themse in London. Die Stimmung, die durch den pulsierenden Rhythmus der Harfe einerseits und der Viertel-Ton-Musik der Streicher gegenübersteht, beschreibt das Ziehen der Wolken im Mondschein. Unterbrochen werden diese durch das Lied eines polnischen Bauern. „Lullaby“ verbindet diese beiden Stimmungen und lässt eine außergewöhnliche Klangwelt entstehen. Am 9. November 1948 wurde „Lullaby“ unter der Leitung des Komponisten uraufgeführt und gehört zu den bekanntesten Werken des polnisch-britischen Komponisten. „Ich mache das Streicher-Ding rechtzeitig für das Konzert des Londoner-Symphonie-Orchesters fertig. Intro & Allegro – keine große Ausarbeitung, stattdessen aber ein Teufel von einer Fuge“, so beschreibt Edward Elgar Introduktion und Allegro op. 47 in einem Brief an seinen Verlagsdirektor Jaeger. Die volksliedhafte Melodie wird von der Bratsche des Soloquartetts übernommen. Durch die dichte Themenverarbeitung und die enge Kombination von Soloquartett und Streichorchester gelingt es, ein außerordentlich intensives Klangerlebnis zu erzeugen. Die erfolgreiche Uraufführung des zweiten Violinkonzerts von Sergej Prokofjew fand 1935 mit dem Widmungsträger Robert Soeten als Solist statt. Die sowjetische Musikkritik bewertete Prokofjews Hinwendung zur Solovioline als „Verwirklichung des sowjetischen Ideals, der einfachen und volkstümlichen Kunst“. Das Violinkonzert gehört heute zum Standard-Repertoire aller Geigenvirtuosen, so auch für Valeriy Sokolov. Der 30-jährige Solist begann schon mit fünf Jahren mit dem Spiel auf der Violine. 1999 wurde er für ein Stipendium der Yehudi-Menuhin-Schule in England vorgeschlagen. 2005 gewann er den internationalen George-Enescu-Preis und besuchte Meisterklassen von Mstilaw Rostropowitsch und Dora Schwarzberg. Infos Das Konzert „À la carte“ wird wie immer live von 13 bis 14 Uhr auf SWR2 und SR 2 KulturRadio übertragen. Konzertkarten und Anmeldungen für das Mittagessen ab 12 Uhr bei der Tourist-Info, 0631/365-2317. |bgu

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