Kaiserslautern Schwarze Skulpturen und weiße Handschuhe

Ganz vorsichtig werden die Skulpturen von Nobuyuki Tanaka im Museum Pfalzgalerie aus den Transportkisten gehoben.
Ganz vorsichtig werden die Skulpturen von Nobuyuki Tanaka im Museum Pfalzgalerie aus den Transportkisten gehoben.

Neun Holzkisten und eine Enthüllungsgeschichte – so lässt sich kurz und bündig berichten, dass gestern zwei Lastwagen mit millionenschwerem Kunstgut zum Museum Pfalzgalerie rollten: Sie brachten rote und schwarze Hochglanzskulpturen nach Kaiserslautern, die ab Oktober zu bestaunen sein werden.

Die Redensart „Große Ereignisse werfen ihre Schatten voraus“ passt auf das, was im Museum Pfalzgalerie anlässlich der ersten europäischen Museumsausstellung des japanischen Künstlers Nobuyuki Tanaka gerade abläuft. Denn die Vernissage „Fließender Glanz – Lackskulpturen“ ist für den 19. Oktober geplant. Nobuyuki Tanaka, geboren 1959 in Tokio, ist Schöpfer außergewöhnlicher Skulpturen. Als herausragender Repräsentant und Wegbereiter des Gebrauchs von Lack in der Gegenwartskunst verwendet Tanaka das Material meist in poliertem Tiefschwarz oder intensivem Rot. Kuratorin Annette Reich eilte gestern zwischen Eingangsbereich, Kellergeschoss und Hinterhof hin und her. An ihrer Seite die Mitarbeiter Andreas Kusch, Bernd Riemer und Markus Heid. Sie nahmen im Hof die kleineren und größeren Holzkisten in Empfang, die zwei Fahrer von den Lastwagen abluden. Im Eingangsbereich wurde dann fleißig ausgepackt – mit weißen Handschuhen. Und natürlich bei größtmöglicher Ruhe, bis das Stück vollständig entpackt und auf Schaumstoffstreifen sicher auf dem Boden lag. Es sind 17 Werke – und doch brauchte die Truppe gestern länger als den Vormittag. Die Skulpturen werden – ergänzt um Zeichnungen – in den Räumen der beiden Flügel des Museums zu sehen sein. Künstler Tanaka hatte sich die Räume angesehen, zeigte sich sehr zufrieden und sagte zu, noch vier weitere Werke eigens für die Lauterer Ausstellung anzufertigen. Nach Kaiserslautern werden Tanakas Kunstwerke in die Stadt Münster weiterziehen. Kuratorin Annette Reich betonte, dass ein Museum alleine eine solche Aktion nicht stemmen kann. Da die Gallery Yufuku in Tokio den Transport von Japan nach Deutschland und zurück finanziere, teilten sich die beiden Städte nun die Kosten für den Katalog und die innerdeutschen Transportkosten, so Reich. Dass der Zuschlag der Pfalzgalerie gegeben wurde, ist einem Besuch der Direktorin Britta E. Buhlmann zu verdanken. In Japan entstand der erste Kontakt, der dann letztlich in dieser Ausstellung mündet.

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