Kaiserslautern Robin Hood und der Wind

Das Ziel fest im Blick: Aenias Byrakis vom SV Schopp (vorn) spannt den Bogen und blendet alles um sich herum aus.
Das Ziel fest im Blick: Aenias Byrakis vom SV Schopp (vorn) spannt den Bogen und blendet alles um sich herum aus.

Mit dem Ziel Deutsche Meisterschaft im Hinterkopf und den Zielscheiben der Landesmeisterschaft im Schopper Eichwaldstadion vor dem Auge traten am Wochenende rund 140 Bogenschützen an. Am Samstag machte vor allem das nasskalte Wetter den Athleten zu schaffen, dennoch knackte Justine-Sophie Morgenstern (SV Schopp) an diesem Tag die 600-Ringe-Marke.

Es war am Samstagmorgen ein Kampf mit der Kälte, die für taube Finger bei zweimal 36 zu schießenden Pfeilen sorgte, aber auch mit dem Regen und den stark wechselnden Windbedingungen. Die bunten Fähnchen auf den 20 Zielscheiben wehten in den jeweils vier Minuten, die den Schützen für sechs Pfeile blieben, im einen Moment noch nach links, ehe die nächste Windböe schlagartig die Richtung änderte. Häufiges Absetzen des Bogens war da keine Seltenheit. So blieb es auch ein Geheimnis von Horst Zahn-eißen (SSV Hatzenbühl), ob sein perfekter Schuss in den Pfeil von Stefan Belle (TG Waldsee) gewollt oder dem Wind geschuldet war. Der „perfekte Robin Hood“, wie ihn Gila Meinelt vom Pfälzischen Sportschützenbund nannte, ließ das Wetter kurzzeitig beim Anschießen vergessen. „Für viele wird das heute noch ein Problem werden, da bei so einem Wetter keiner freiwillig trainieren geht“, sprach Meinelt aus Erfahrung. So blieb beispielsweise auch Carolin Leis vom Schützenverein Schopp in der Recurve-Disziplin über 60 Meter mit über 200 Ringen hinter ihrer Leistung aus der Kreismeisterschaft zurück. „Wenn meine Stimmung schlecht ist, schieße ich auch schlecht“, gab sie zu, dass ihr das Wetter aufs Gemüt drückte. Mit 404 Ringen wird sie es wohl schwer haben, wieder bei den Deutschen Meisterschaften antreten zu können, da die Siegerin Maren Zimmermann (SV Ramsen) knapp 100 Ringe mehr schoss. Gleiches gilt für Alexander Stein und Manfred Speckmann vom SSV Katzweiler, die bei den Herren mit 524 und 512 Ringen auf Platz zehn und zwölf kamen, die Erwartungen aber auch gering hielten: „Das Ziel ist natürlich die Deutsche Meisterschaft, doch konnte ich zuletzt nicht viel trainieren und kam auch dort nicht auf 600 Ringe“, zeigte sich Speckmann unzufrieden über seine Leistung. Stein nahm es mit Humor: „Heute haben wir genug Ausreden, warum es nicht geklappt hat.“ Er war jedoch mit seinem Verlauf ganz zufrieden. Ottmar Krehbiel (SV Schopp) kam in derselben Disziplin hinter den Beiden mit 480 Ringen auf Platz 19. Am Sonntag wurden dann die Zielscheiben zehn Meter weiter auf 70 Meter Entfernung aufgestellt. Bei nun trockeneren Bedingungen verpasste Michael Zahm (SV Bruchmühlbach) denkbar knapp einen Podestplatz: Zusammen mit Felix Claus (TG Waldsee) und Matthias Laur (ESV Landau) kam Zahm auf 576 Ringe. Da der Bruchmühlbacher jedoch nur achtmal ins Gold traf, reichte es am Ende nur für Rang vier. Henrik Sauer (SV Ramsen, 529 Ringe), Guido Kurz (475) und Michael Bader (beide SV Bruchmühlbach, 404) kamen auf den Plätzen dahinter. Bei den Damen belegte Ines Krehbiel (SV Schopp) mit 395 Ringen Platz drei. Bei den Juniorinnen schoss Denise Wagner (SV Schopp) ohne Konkurrenz 431 Ringe. Bei den Schülern A sicherten sich Felix Knopp (564) und Marco Weilach (beide SV Schopp, 545) Rang drei und vier. Teamkollegin Justine-Sophie Morgenstern sorgte hingegen für das beste Ergebnis der Schützen rund um Kaiserslautern. Mit 298 Ringen im ersten und 311 Ringen im zweiten Durchgang knackte sie die Marke von 600 Ringen und holte sich einen deutlichen Sieg. Paula Noll (SG Landstuhl) kam mit 500 Ringen auf Platz vier. In der Disziplin Blankbogen 40 Meter fehlten August Eberle (TFC Kaiserslautern, 475) trotz der zweitmeisten Treffer in die Mitte drei Ringe für einen Podestplatz. Kollege Aren Haugtvedt kam lediglich auf 342 Ringe und auf Platz 14. Bei den Damen teilte sich Regina Sprengard (SG Landstuhl, 349) den fünften Platz mit Romana Lastowski (SV Idar-Oberstein). Bei den Schülern C kamen Aenias Byrakis (SV Schopp) und Dominic Fey (SSG Queidersbach) auf 143 und 147 Ringe im ersten Durchgang, ehe Byrakis den zweiten Durchgang alleine absolvierte und 216 Ringe schoss.

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