Kaiserslautern Pflege-Azubis des Pfalzklinikums stellen Bilder zum Thema Demenz im Union-Kino aus

 Susanne Doll (links) und Claudia Heger-Rothländer zwischen den Fotografien.
Susanne Doll (links) und Claudia Heger-Rothländer zwischen den Fotografien.

Das Thema Demenz stand im Mittelpunkt einer Projektwoche, in der sich 17 Schüler der Pflegeschule des Pfalzklinikums Kaiserslautern mit Unterstützung durch den Fotografen Thomas Brenner auseinandergesetzt haben. Die Ergebnisse sind in einer Foto-Ausstellung im Union-Kino zu sehen.

Die Azubis hatten unter anderem Hilfen für den Alltag und auch Beschäftigungsmethoden zusammengetragen und fotografiert, die Betroffene zu Aktivitäten ermuntern können: Wäsche zusammenfalten zum Beispiel oder auch Rätsel lösen. Das ganze Krankheitsbild könne damit zwar nicht dargestellt werden, jedoch zum besseren Verständnis beitragen, erläuterte Daniel Ruby bei der Vernissage am Freitagnachmittag. Die Ausstellung wird bis Ende Juli zu den regulären Öffnungszeiten im Kino zu sehen sein.

Ruby, Schüler und Hauptdarsteller in einem der Schwerpunkte, mimte in seine Begrüßung ein wenig den Vergesslichen. Für vier großformatige Fotos zum Thema „Emotionen“ hatte er sich dazu von einer Mitschülerin zum alten Mann schminken lassen: Wut, Freude, Trauer und Angst – wie gehe ich damit um?

Damit Demenz nicht länger ein Tabu-Thema bleibe, müsse sich in der Gesellschaft etwas ändern, unterstrich Susanne Doll, die als Lehrerin für Pflegeberufe gemeinsam mit ihrer Kollegin Claudia Heger-Rothländer für den theoretischen Teil der Ausbildung zuständig ist. Im Rahmen der Projektarbeit hätten sich die Auszubildenden außerdem bei Pflichteinsätzen in Pflegeheimen, ambulanten Diensten oder Demenztagesstätten intensiv mit dem Krankheitsbild auseinandergesetzt, so Doll. Ziel des Projekts sei die Aufklärung und dabei vor allem die Information über den Umgang mit Menschen mit Demenz.

Bei einer Veranstaltung im Rahmen von Thomas Brenners Projekt Friedhof 2.0 sei bei ihr die Idee entstanden, die Fotografie in das eigene Projekt zu integrieren, schilderte Claudia Heger-Rothländer. Der Fotograf habe spontan zugesagt; bereits zwei Wochen später sei er mit den Azubis zum Brainstorming zusammengekommen.

„Wir waren beeindruckt, mit wie viel Motivation, Freude, Kreativität und vor allem mit wie viel Ausdauer die Auszubildenden sich auf den Weg gemacht haben“, schilderte die Ausbilderin. Neben den großformatigen Fotografien hatten sie noch informative Texte verfasst, die sie den Betrachtern mit auf den Weg geben wollten. Diese Gedanken und Motivationen schweben jetzt an Luftballons über den Köpfen im Ausstellungsraum des Union-Kinos.

„Was Sie tun, ist wichtig für die Gesellschaft“, dankte Pfalzklinikum-Geschäftsführer Paul Bomke in seinem Grußwort. Dass die Ausstellung in der Mitte der Stadt Kaiserslautern stattfinde, gebe dem Thema und den Angehörigen Raum und Stimme.

Demenz sei ein wichtiges Thema, dem man nicht nur im Altersheim oder in der Psychiatrie, sondern auch zu Hause, etwa bei der Großmutter begegnen könne, antwortete Azubi Magdalena Mai auf die Frage der RHEINPFALZ, wie sie diesen Teil ihrer Ausbildung bewerte. Kontakt zu Betroffenen habe sie selbst schon gehabt, schilderte sie. Die Theorie habe geholfen, Menschen mit Demenz besser zu verstehen und mit ihnen kommunizieren zu können.

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