Kaiserslautern Paradiesische Punktlandung

Smartphones hoch: Die Blütenpracht im Japanischen Garten ist ein beliebtes Fotomotiv. Bleibt das Wetter gut, lassen sich auch am
Smartphones hoch: Die Blütenpracht im Japanischen Garten ist ein beliebtes Fotomotiv. Bleibt das Wetter gut, lassen sich auch am kommenden Wochenende noch einmal tolle Fotos schießen.

Gleich am ersten Saisonwochenende wartete der Japanische Garten Kaiserslautern mit einem ersten Höhepunkt auf: Hanami, das japanische Fest der Kirschblüte, versetzt nicht nur auf der anderen Seite der Erdkugel die Menschen in Entzücken. Im größten japanischen Garten Europas, im Zentrum Kaiserslauterns, zeigte sich schon volle Blütenpracht. Dazu konnten die Besucher bei strahlendem Sonnenschein japanische Kultur erleben und Spezialitäten genießen.

Prachtvoll, üppig, bezaubernd – so präsentiert sich das Blütenmeer der Kirschen und Magnolien den Besuchern. Strahlendes Weiß und alle Schattierungen von Rosa sind bereits vertreten und ziehen die Blicke auf sich. Die Sonne und die warmen Temperaturen leisten den perfekten Beitrag zum Hanami-Fest. „Ich bin total happy“, sagt Stephan Brohl, Vorsitzender des Vereins Japanischer Garten. „Das ist eine Punktlandung – ein Traumstart“, freut er sich. Etwa 4000 Besucher schätzt der Vorsitzende am Sonntagmittag werden am Wochenende den Japanischen Garten erlebt haben. Dabei stehen noch nicht alle Bäume in Blüte. Einige Exemplare stehen noch in den Startlöchern und verheißen eine noch größere Prachtentfaltung. Brohl ist optimistisch, dass noch am kommenden Wochenende Hanami gefeiert werden kann - vorausgesetzt, es regnet zwischendurch nicht zu stark. Am frühen Samstagmittag ist der Besucherstrom noch verhalten. Genau diese Ruhe suchen aber drei Damen, die sich am oberen Weg auf einer Bank niedergelassen haben. Der paradiesische Ausblick auf den oberen Teich, eingerahmt vom Meer der Kirschblüten, bringt sie zum Schwärmen. „Dieser Garten ist so etwas Schönes“, lobt die Dame aus Landstuhl und ergänzt, „es gibt so viele schöne Plätze hier“. Vor dem Immergrün von Eiben, Rhododendren, Buchsbaum oder Schilf kommt das strahlende Weiß und Rosa der Blüten so richtig zur Geltung. Hübsch – und gut riechend Daniela Cappel aus Daun in der Eifel ist zum ersten Mal im Japanischen Garten. Sie nutzt das Wochenende, um mit ihrer Tochter Caroline das gute Wetter und die Kirschblüte zu genießen. „Das riecht so gut“, gerät sie ins Schwärmen. Für ihre Tochter, die in Kaiserslautern studiert, gehört der Garten schon fest zum Freizeitprogramm. „Ich komme öfter am Nachmittag hierher. Nach 16 Uhr ist der Eintritt für Studenten ja kostenlos“, freut sich die junge Frau. Zum ersten Mal sind vier junge Männer aus dem Saarland hier. Sie haben zufällig im Vorbeifahren auf der Autobahn entdeckt, dass es den Japanischen Garten gibt. „Wir interessieren uns für die japanische Kultur, auch für Flora und Fauna“, sagen sie. Der erste Eindruck? „Extrem gut – sehr idyllisch“, sind sie sich einig. Dass es auch noch einen Imbiss mit japanischen Spezialitäten gibt, entlockt allen Vieren ein „Oh“! Ganz wie in Kyoto Auf allen Wegen und Plätzen sind die Besucher damit beschäftigt, die Blütenpracht auch auf Fotos festzuhalten. Ganz besonders hat es die rosa Hängekirsche den Hobbyfotografen angetan. Am oberen Teich zum Bachlauf hin hat sie einen besonders prominenten Platz. Ihre Pracht wird wohl nicht mehr bis zum folgenden Wochenende halten, weiß Brohl aus Erfahrung. „Das ist wie in Kyoto“, meint Birgit Hotop zu dem zauberhaften Anblick. Den Vorsitzenden freut das Lob. Über dem Teehaus prangen Wolken von Kirschblüten. Dahinter bilden sich beim Imbiss Bunkyo-An erste Schlangen. Dort kann man sich mit japanischen Leckereien versorgen: ob süß oder pikant, Snack oder Mahlzeit. Mit etwas Glück können sich die Besucher einen Platz auf den Lounge-Garnituren erobern und unter den roten Sonnenschirmen auch etwas Schatten finden. Hartmut Hotop lobt die verbesserte Gastronomie: „Der japanische Garten hat ein ganz eigenes Profil.“ Am unteren Teich hat Jürgen Luckas aus dem Saarland seine Kamera gezückt. Zwei Schmetterlinge haben es ihm angetan, die sich auf den rosablühenden Bergenien am Ufer niederlassen. „Hier gibt es eine ganze Menge imposanter Motive auf engstem Raum“, freut sich der Hobbyfotograf. Und noch etwas freut ihn: „Für einen kurzen Moment gewinnt man hier Abstand und Ruhe. Es ist wie ein Schritt in eine andere Welt.“ Picknick unter Blüten Auf dem Rasenrondell schlagen Emilia und Johanna Purzelbäume. Auch die Koi im Teich haben es den sieben- und neunjährigen Mädchen angetan. Die Großeltern Angela und Klaas Bergmann kommen oft mit ihren Enkelinnen hierher. Gerade haben sie beim Imbiss mit Holunderstreusel, Mango-Eis und Jasmintee eine Pause eingelegt. Am Sonntag freut sich Brohl über viele Besucher, erzählt er gegenüber der RHEINPFALZ. Wie in Japan haben viele ihre Decken ausgebreitet und genießen das Picknick in der Sonne. „Aber es ist nicht überlaufen – genauso, wie wir es haben wollen.“ Am Nachmittag ist das Rasenrondell dann schon reserviert für zwei Konzerte der Trommelgruppe Tennogawa. Dann drängen sich die Besucher auf den Sitzplätzen – für Purzelbäume ist später wieder Platz.

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