Kaiserslautern Nachspielzeit

Was für ein Spektakel! Eintracht Kaiserslautern schießt am vorletzten Spieltag der Bezirksliga beim SV Schopp fünf Tore und – verliert. Eine Mannschaft mit klassischer italienischer Spielphilosophie fabriziert fünf Tore in fünf Spielen und holt damit 15 Punkte, mindestens. Doch die Eintracht spielt nicht à la italiana; sie liebt den riskanten Fußball. Kein Wunder, dass dann nicht selten solche, wie es der Eintracht-Spielertrainer Oliver Gies formulierte, „Wasserball-Ergebnisse“ zustande kommen. Kurz vor Ende des Schopp-Spiels hätte Patrick Krämer für die Eintracht treffen, zum 6:6 einlochen müssen. Doch er vergeigte die Riesenchance, und so verlor sein Team 5:6. In seinem Resümee stellte Gies trocken fest: „Wer solche doofen Gegentore kassiert, hat keinen Punkt verdient.“ Dabei hätte die auf dem zehnten Platz stehende Eintracht den Punkt im vorletzten Saisonspiel gut gebrauchen können. Sie wäre nämlich damit aller Abstiegssorgen ledig gewesen. So muss sie nun, um auf Nummer sicher zu gehen, im letzten Spiel am Samstag zu Hause gegen Bundenthal das Versäumte nachholen. Ein unspektakuläres Unentschieden würde schon reichen. Was für eine Spannung! In der A-Klasse Nord hat sich der Kampf um den begehrten zweiten Platz extrem zugespitzt. Drei Mannschaften wollen am letzten Spieltag das Ticket in Richtung Relegation lösen. „Wir haben die besten Karten und müssen nur unseren Trumpf ausspielen.“ So beschreibt der Spielertrainer des VfR Kaiserslautern, Michael Wolter, die Lage kurz vor Rundenschluss. Sein Team löste am Sonntag die vorletzte Saisonaufgabe souverän, besiegte das Schlusslicht ESC West Kaiserslautern standesgemäß mit 6:0 und rangiert nun mit einem Punkt Vorsprung vor der TSG Kaiserslautern II und mit zwei Zählern vor dem SV Enkenbach auf dem zweiten Platz. Vier der sechs Treffer gegen den ESC West erzielte Wolter selbst, der wie seine Mannschaft auf der Zielgeraden zu Hochform aufgelaufen ist. Mit seinen Toren wolle er, so Wolter, seine Elf „zur Vize-Meisterschaft“ und in die Bezirksliga schießen. Gewinnen die Erbsenberger am Sonntag beim SV Alsenborn, ist ihnen der Relegationsplatz sicher. In diesem Fall wäre es ohne Bedeutung, wie die Partie zwischen den beiden Rivalen SV Enkenbach und TSG Kaiserslautern II endete. Was für eine Saison! Der TuS Landstuhl bot in der B-Klasse Süd eine Vorstellung de luxe und sicherte sich bereits drei Spieltage vor Rundenschluss mit einem 10:1-Sieg über den SV Rodenbach II die Meisterschaft. Am vergangenen Sonntag konnte sich das Team von Spielertrainer Bujar Gashi den Luxus erlauben, sich mit einem Remis beim SV Ohmbach zu begnügen (3:3). Nach dem vorzeitigen Titelgewinn sei die Spannung weg, bemerkte Gashi zu der vorletzten Saisonpartie, in der er selbst noch einmal zur Sache kam und nach einem Dribbling ein Tor schoss. Es war wohl sein letzter Treffer für das Landstuhler Team. Denn zum Saisonende ist für Gashi Schluss beim TuS. Zwischen ihm und dem Verein seien „die Vorstellungen zu unterschiedlich“, begründete Bujar Gashi die doch überraschende Trennung. In der Winterpause der Saison 2012/13 übernahm der frühere Verbandsligaspieler des TuS Hohenecken die Landstuhler Mannschaft, die zu diesem Zeitpunkt alles andere als ein Spitzenteam war. Gashi formte sie zu einem solchen, das sich dann überlegen den Titel sicherte. Sein Nachfolger beim TuS werde, sagt Gashi, der ehemalige FCK-Spieler Torsten Reuter.

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