Kaiserslautern Mit blindem Vertrauen und Harmonie Silber geholt

Das Queidersbacher Silbertrio mit Trainer: (von links) Philip Straßer, Connor Lapot, Max Märkl und Dirk Märkl.
Das Queidersbacher Silbertrio mit Trainer: (von links) Philip Straßer, Connor Lapot, Max Märkl und Dirk Märkl.

Lediglich 7,63 Sekunden Rückstand trennten die U15-Schülermannschaft des Landesverbandes Rheinland-Pfalz von der Goldmedaille der deutschen Meisterschaft (DM) im Vierer-Mannschaftszeitfahren, die am dritten September in Genthin in Sachsen-Anhalt stattfand. Silber gewannen Enzo Decker (TV Birkenfeld), Connor Lapot (RV Queidersbach), Max Märkl (RV Roschbach) und Philip Straßer (RV Queidersbach).

Die vier Radsportler und ihr Trainer Dirk Märkl konnten sich dann doch spätestens bei der Siegerehrung über die Silbermedaille und eine tolle Zielzeit von 28:26,50 Minuten für die 20 Kilometer lange Strecke freuen. „Die Jungs sind gefahren wie auf Schienen. Ich musste durch den Funk gar nichts ansagen. Man hat einfach gesehen, dass sie sich blind vertraut und super harmoniert haben“, erzählte Trainer Dirk Märkl begeistert. Auch seine Schützlinge sind sich einig, dass dieses Vertrauen, die Harmonie und die daraus resultierende Teamstärke der Schlüssel zum Erfolg in der anspruchsvollen Disziplin des Mannschaftszeitfahrens waren. „Wir kennen uns alle schon sehr lange und verstehen uns super“, sagte der 14-jährige Philip Straßer, der sich in seinem zweiten Jahr der Altersklasse U15 befindet. „Enzo, Philip und ich gehen in eine Klasse am Heinrich-Heine-Gymnasium, und Max wohnt in Queidersbach“, erzählte der 14 Jahre alte Connor Lapot. Durch diese räumliche Nähe war im Vorfeld der DM zweimal pro Woche ein gemeinsames Training möglich. „Vor den Sommerferien begannen wir auf der Radrennbahn in Schopp damit, die richtige Position zu erarbeiten und die Kontrolle über den Vierer zu bekommen. Dann gab es erst mal eine kleine Sommerurlaub-Pause. Vier Wochen im Vorfeld der DM fuhren wir dann jede Woche dienstags und donnerstags mit dem Auto ins Elmsteiner Tal und trainierten dort. Den letzten Schliff holten wir uns schließlich am Clausensee, wo es eine flache Strecke, die ähnlich wie jene in Genthin ist, gibt. Ich gab mit einem E-Bike meistens das Tempo vor und gab finale Tipps bezüglich des engen Hinterradfahrens, den Ablösungen sowie der Förderung des Vertrauens“, erklärte Trainer Märkl. „Vor allem das Training im leicht ansteigenden Elmsteiner Tal führte zu der richtigen Belastung“, erzählte der 14-jährige Enzo Decker. „Das gab die nötige Härte“, bestätigte Straßer. In den vier Wochen habe es nicht einmal Streit gegeben. „Wir haben in diesem Jahr eine große Vorbereitung durchgeführt, und es hat immer Spaß gemacht“, so Decker, der bereits einen großen Erfolg mit einem Sieg bei der TMP-Tour in diesem Jahr feiern konnte. „Ein paar Tage vor der DM gab es für uns dann eine Generalprobe bei der Kids-Tour in Berlin, wo wir gesehen haben, dass wir gut vorbereitet sind, denn hier mussten wir uns nur der tschechischen Nationalmannschaft geschlagen geben“, erinnerte sich Trainer Märkl. Somit habe sich seine Mannschaft für die DM schon auf das Podium vorbereitet, aber er habe versucht, seinen Sportlern den Druck zu nehmen. „Wir wollten es locker angehen. Ich habe die Jungs mithilfe des E-Bikes warm gefahren und sie von Start und Ziel ferngehalten. Erst etwa zwanzig Minuten vor dem Start sind wir zu Start und Ziel gefahren, haben uns fertig gemacht. Ich wollte die Jungs in ihrem Selbstbewusstsein stärken, schließlich hatten wir unsere Hausaufgaben gemacht. Unser kleiner Nachteil war, dass wir in der Mitte des Feldes gestartet sind und somit nicht alle Zeiten der gegnerischen Mannschaften kannten – sonst hätte man auf den letzten Kilometern eventuell mehr rausholen können“, so der Trainer. Die verfolgte Routine unterstützte sein Team. „Ich habe mich an dem Tag gut gefühlt. Das Team war super. Die DM war natürlich ein Höhepunkt, auch die Strecke war perfekt“, erzählte Dirk Märkls Sohn Max. Auch Straßer habe sich gut gefühlt. „Am Anfang war ich schon aufgeregt“, erzählte Lapot. Als er und sein Team erst einmal losgefahren seien, habe man aber an gar nichts Besonderes mehr gedacht, sondern das Gelernte abgespult. „Dirk hat uns viel beigebracht. Er kennt sich gut aus, weil er früher selbst erfolgreicher Radrennfahrer war“, so Lapot. Über ihre Silbermedaille sei die ganze Mannschaft im ersten Moment enttäuscht gewesen. „Bei der Siegerehrung mit der Nationalhymne haben wir unseren Erfolg dann aber realisiert und uns alle gefreut“, erzählte die Mannschaft. Dieser Moment sei allen positiv und einprägsam in Erinnerung geblieben.

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