Kaiserslautern Michael Skender verleiht Flügel

Der 1. FC Kaiserslautern hat am Sonntag in der Ersten Regionalliga Südwest gegen den SV Tübingen einen wichtigen Sieg im Kampf um den Klassenerhalt eingefahren. Vor rund 400 Zuschauern in der stimmungsvollen Barbarossahalle waren die Roten Teufel nach ausgeglichener erster Halbzeit die tonangebende Mannschaft und behielten beim 81:65 (38:40) klar die Oberhand.

„Das war unser bestes Spiel bislang“, gab FCK-Trainer Jan Christmann nach der Begegnung zu Protokoll. Eine Woche nach der 64:102-Abfuhr bei Spitzenreiter Elchingen präsentierten sich die Westpfälzer als kampfstarkes Kollektiv und setzten die favorisierten Schwaben von Beginn an unter Druck. Die Gastgeber suchten schnell den Abschluss und trafen hochprozentig. Ein ansatzloser Dreier von Cedric Thomas machte den Blitzstart des Aufsteigers perfekt (10:4/3.). Tübingen zeigte sich hiervon jedoch unbeeindruckt, konterte mit einem 9:2-Lauf und lieferte sich mit den Hausherren einen offenen Schlagabtausch. Szenenapplaus für die ohne ihren etatmäßigen Center Aaron Ellis (Bänderriss) angetretenen Westpfälzer gab es erstmals kurz vor dem Ende des ersten Viertels, als der ob der aktuellen Personalsorgen aus dem Basketball-Ruhestand zurückgeholte Ex-Profi Michael Skender erstmals das Feld betrat. Skender, der in der Zweiten Bundesliga über viele Jahre das FCK-Trikot getragen hat, lebt mittlerweile in Heidelberg und hat seine Karriere bereits vor vielen Jahren beendet. „Ich bin sehr froh, dass Michael sich bereiterklärt hat, uns in dieser Situation zu helfen. Die einzige Alternative wäre die Verpflichtung eines EU-Ausländers gewesen, was aus Budgetgründen allerdings ausgeschlossen war. Dass er noch nicht so im Rhythmus war, ist völlig normal, zumal er erst dreimal mit der Mannschaft trainiert hat. Daher war es umso wichtiger, dass er seine Mitspieler vor und während dem Spiel gepusht und motiviert hat“, so Christmann. Von Skenders Anwesenheit beflügelt zeigte sich vor allem Nicolas Wolff, der nach dem Seitenwechsel groß auftrumpfte und die Lauterer gemeinsam mit dem nun ebenfalls mächtig viel Betrieb machenden Ger-gely Hosszu auf die Siegerstraße führte. Gemeinsam legte das Duo nach der Pause die ersten 14 Punkte in Folge auf. Den Rest erledigten Thomas und Mirko Damjanovic, die von der Dreierlinie erfolgreich Nadelstiche setzten. Unterstützt von lautstarken „Defense“-Rufen ihrer Fans schwangen sich die Roten Teufel im zweiten Durchgang zu einer starken Abwehrleistung auf und ließen die Schützen der favorisierten Tübinger kaum noch zur Entfaltung kommen. „Wir haben die Dreierlinie gut verteidigt, waren sehr kompakt und hatten gute Impulse von der Bank. Der Schlüssel war, dass es uns gelungen ist Max Kochendörfer in den Griff zu kriegen, der uns im Hinspiel noch vor große Probleme gestellt hat“, analysierte Lauterns Trainer. Kochendörfer (0/7) blieb ohne Punkte und war beim abwehrstarken Hosszu in guten Händen. Als Skender per Freiwurf zum 64:50 (30.) traf, war die Vorentscheidung bereits gefallen. Anders als in den Spielen gegen Karlsruhe und Limburg, wo deutliche Führungen noch verspielt wurden, brachte der FCK den Sieg diesmal souverän über die Zeit und ließ im Schlussabschnitt nichts mehr anbrennen. Mit Hosszu (17 Punkte), Thomas und Wolff (je 16) trafen gleich drei Spieler zweistellig. Außerordentlich reboundstark präsentierte sich Kapitän Thomas Erb, der zehn Abpraller fing. „Um die Klasse zu halten, benötigen wir noch zwei bis drei Siege“, rechnete Christmann vor. Bei acht Punkten Vorsprung auf die Abstiegszone dürften die Roten Teufel aber schon jetzt aus dem Gröbsten raus sein.

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