Kaiserslautern Konsul betont Partnerschaft

„Die USA stehen weiterhin fest zu ihren Partnern in der Nato und der EU“: US-Generalkonsul James W. Herman hielt die Festrede im
»Die USA stehen weiterhin fest zu ihren Partnern in der Nato und der EU«: US-Generalkonsul James W. Herman hielt die Festrede im Theodor-Zink-Museum.

Anlässlich der Europa-Woche hatte die Europa-Union im Theodor-Zink-Museum zu ihrer traditionellen Feierstunde eingeladen. Besuch aus Frankfurt am Main erwartete die rund 30 Besucher. Der US-Generalkonsul James W. Herman hielt die Festrede zum Thema „Nach dem Übergang: Die US-Außenpolitik und Perspektiven für die transatlantischen Beziehungen“.

„Aloha – and Happy Birthday, Europa!“ so begrüßte Herman die Anwesenden. Der Generalkonsul, der seit August 2015 mit der Vertretung in Frankfurt das weltweit größte amerikanische Konsulat leitet, hielt seine Rede zum ersten Mal in deutscher Sprache. „Die transatlantische Partnerschaft liegt mir sehr am Herzen“, betonte Herman. Er stamme aus Hawaii, daher wolle er auf den Aloha-Gedanken verweisen – Aloha stehe für Respekt, Gastfreundschaft und Lebensfreude. Kaiserslautern dankte er für die Gastfreundschaft und gute Nachbarschaft in Bezug auf die größte US-Mililtär-Gemeinde außerhalb der USA. Herman erinnerte daran, dass Amerika als Einwanderungsland mit 45 Millionen deutschstämmiger Bürger Deutschland politisch, wirtschaftlich und historisch in Freundschaft verbunden sei. Er wisse aber, dass mit dem Amtswechsel im Weißen Haus es in Deutschland und Europa eine Unsicherheit mit Blick auf die neue Politik gebe. „Deshalb möchte ich ganz deutlich sagen: Die USA stehen weiterhin fest zu ihren Partnern in der Nato und der EU.“ Herman betonte, die Vielzahl an Treffen zwischen Ministern beider Länder zeige deutlich, wie wichtig die deutsch-amerikanische Partnerschaft für die neue Administration weiterhin sei, wie es auch Äußerungen von Vizepräsident Mike Pence und Verteidigungsminister James Mattis belegten. Auch habe Präsident Trump gegenüber Kanzlerin Angela Merkel die enge Freundschaft und die gute militärische Zusammenarbeit betont. Wirtschaftlich sei Deutschland der wichtigste europäische Handelspartner für die USA. Auch das Bekenntnis zur Nato habe Trump gegenüber Generalsekretär Jens Stoltenberg bekräftigt. Begrüßt wurde der Generalkonsul von Norbert Herhammer, dem Vorsitzenden der Europa-Union Kaiserslautern. Weitere Grußworte sprachen Michael Staudt, Leiter der Volkshochschule Kaiserslautern und Sarah Wagner von der Atlantischen Akademie Rheinland-Pfalz. Beide Institutionen hatten die Veranstaltung mit ausgerichtet. Anschließend gab es Gelegenheit zu Fragen, die die Zuhörer reichlich nutzten. Die Nato werde in zehn Jahren stärker als heute sein, so Hermans Prognose. Ungeachtet des Eindrucks in den Medien sei Präsident Trump sehr interessiert an Europa-Politik. In Bezug auf das Verhältnis zu Russland wünschten sich die USA eine Wiederannäherung an den Westen und wünschten sich dabei eine führende Rolle Deutschlands. In der Frage, wie Europa mehr Wirtschaftsinvestitionen anziehen könne, riet der Generalkonsul zu mehr Flexibilität auf dem Arbeitsmarkt. Dem Eindruck, der amerikanische Militärstützpunkt in Ramstein genieße einen Sonderstatus in Bezug auf Entscheidungen der öffentlichen Verwaltung, trat Herman entgegen, das amerikanische Militär sei sehr bemüht, gute Nachbarschaft zu pflegen und wolle nicht unnötige Belastungen verursachen. Man sei in dauerhaftem Austausch mit der deutschen Regierung. Für einen festlichen Rahmen sorgte das Holzbläserensemble „Pian e Forte“ unter der Leitung von Miriam Grapp.

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