Kaiserslautern KL Navi und Lotsensystem: Zwei Projekte helfen, barrierefreie Routen zu finden

Sehbehinderte Menschen sollen von den Projekten ebenso profitieren wie Rollstuhlfahrer oder auch Allergiker.
Sehbehinderte Menschen sollen von den Projekten ebenso profitieren wie Rollstuhlfahrer oder auch Allergiker.

Damit es vor allem den sehbehinderten und körperlich eingeschränkten Menschen leichter fällt, sich in der Stadt zu orientieren, arbeiten Günther Klein und Justine Dambacher von „herzlich digital“ an zwei Projekten: KL Navi und ein Lotsensystem für Sehbehinderte sollen helfen, barrierefrei von A nach B zu kommen.

„Mit KL Navi haben wir im November angefangen einen Routenplaner zu entwickeln, der einem dabei helfen soll, seinen ganz individuellen Weg durch Kaiserslautern gehen zu können“, sagt Günther Klein. So soll es beispielsweise Bürgern mit Rollstuhl, Rollator oder älteren Menschen ermöglicht werden, eine Route auszuwählen, die möglichst barrierefrei ist. „Auch Allergiker bekommen Routen vorgeschlagen, mit denen sie Gräser, Büsche und Bäume vermeiden können, auf die sie allergisch reagieren“, erläutert Klein. Menschen ohne Einschränkungen sollen ebenfalls von KL Navi profitieren. „Wer zum Beispiel mit seinem Hund spazieren geht, soll künftig Strecken auswählen können, die ausreichend Stadtgrün am Gehwegrand beinhalten. Zudem wollen wir damit die Zugangshürden zum ÖPNV vermindern und alternative Verkehrsmittel aufzeigen“, sagt Klein.

Abstimmung läuft bis 21. März

„Dass wir mit unserem Herzensprojekt eine Runde weiter sind, freut uns sehr. Wir möchten nicht nur das sichere Routing für alle in unserer Stadt optimieren, sondern insbesondere blinden und sehbehinderten Menschen ein Stück Selbstständigkeit durch ihre wiedergewonnene Mobilität zurückgeben“, fügt Justine Dambacher hinzu, die das Lotsensystem betreut. Mit den beiden Projekten nehmen Dambacher und Klein am Creative Bureaucracy Festival teil. Dort werden per Livestream verschiedene innovative Projekte vorgeführt. Mit dem Lotsensystem soll eine Anwendung für das Smartphone geschaffen werden, die Menschen mit Sehbehinderung dabei hilft, einfach und sicher zu ihrem Ziel zu gelangen. Ähnlich wie bei KL Navi sollen dabei barrierefreie Routen ausgewählt werden. Zudem können größere Baustellen wie die an der Neuen Stadtmitte umgangen werden, um unbekannte Hindernisse und erhöhte Geräuschpegel zu vermeiden.

Günther Klein, Initiator der Bewerbung für diesen Wettbewerb und hauptverantwortlich für das Projekt KL Navi, ist stolz darauf, „dass wir mit unseren Projekten KL Navi und dem Lotsensystem für Sehbehinderte und Blinde in der zweiten Runde sind“. Die Abstimmung für die beiden Projekte läuft im Internet unter https://creativebureaucracy.org/de/cast-your-vote-2/ bis Donnerstag, 21. März. Anschließend wird ausgewertet, ob Klein und Dambacher zur Hauptveranstaltung am 13. Juni in Berlin eingeladen werden. „Wir möchten das Creative Bureaucracy Festival für uns nutzen, um unsere Vision einer inklusiven Mobilität bekannter zu machen“, sagt Klein. Er rechnet damit, dass das Lotsensystem bis Ende des Jahres fertig ist und von Menschen mit Sehbehinderung genutzt werden kann.

x