Kaiserslautern Kaiserslautern: Internet könnte schneller sein

Es gibt noch viel zu tun: Bis die Kaiserslauterer flächendeckend über Glasfaseranschlüsse im Internet unterwegs sind, wird es no
Es gibt noch viel zu tun: Bis die Kaiserslauterer flächendeckend über Glasfaseranschlüsse im Internet unterwegs sind, wird es noch eine Weile dauern. Der Ausbau ist aufwendig und teuer. Das Foto zeigt die Verlegung von Glasfaserkabeln in der Logenstraße im Sommer 2014.

Laut dem „Internet-Ranking“ von testberichte.de surfen die Einwohner Kaiserslauterns durchschnittlich mit 50,23 Mbit/s – ein Spitzenplatz im Vergleich mit insgesamt 110 Städten. Martin Verlage von KL.digital und Wirtschaftsförderer Stefan Weiler sehen noch Luft nach oben.

Kaiserslautern bundesweit auf Platz 4“ ist die Pressemitteilung des Internet-Vergleichportals testberichte.de überschrieben, in der das Verbraucherportal auf ein Ranking mit 110 deutschen Städten hinweist: Die Internetseite hat die Mittelwerte der Down- und Uploadraten von Festnetz- und Mobilfunkanschlüssen ausgewertet. Die Auswertung basiere auf Daten, die im Zeitraum vom 26. und 27. Februar von der Seite breitbandmessung.de erfasst wurden. Kaiserslautern schnitt bei der durchschnittlichen Download-Geschwindigkeit im Festnetz gut ab, mit 50,23 Mbit/s landet die Stadt bundesweit auf dem vierten Platz. Im Mobilfunk sieht das schon anders aus, da erreicht Kaiserslautern mit 12,68 Mbit/s Platz 51. Beim Upload, dem Hochladen von Daten, kommt Kaiserslautern auf Platz 47 mit 6,10 Mbit/s (Festnetz) und Platz 24 mit 3,91 Mbit/s (Mobilfunk).

Ranking nicht überbewerten

Martin Verlage, Geschäftsführer von KL.digital, warnt davor, das Ranking überzubewerten: „Die Messung über zwei Tage ist zu dünn, das reicht nicht wirklich aus.“ Beispielsweise müsse die Tageszeit bei einer solchen Erfassung mit einbezogen werden, sagt Verlage: „Wenn beispielsweise abends alle in einer Straße die Tagesschau streamen, wirkt sich das auf die Geschwindigkeit der Internetanschlüsse dort aus.“ Außerdem würden die Geschwindigkeitstests auf breitbandmessung.de, die Seite wird von der Bundesnetzagentur betrieben, „oft von Menschen angestoßen, die mit ihrem Internetanschluss vielleicht nicht zufrieden sind“. Wer mit seinem Anschluss zufrieden sei, habe wenig Anlass, die Geschwindigkeit zu messen. Für schwierig hält Verlage außerdem die Mobilfunk-Messungen: „Da spielt zusätzlich mit rein, wo ich mich gerade befinde, wenn ich die Messung durchführe.“

Glasfaser die richtige Wahl

Es spiele Kaiserslautern in die Karten, dass hier mehrere Anbieter im Festnetzbereich aktiv seien. Verlage: „Zumindest in der Innenstadt haben wir Vodafone, die Telekom und K-Net, die hier um Kunden werben.“ Im ländlichen Raum, wo weniger potenzielle Kunden wohnen, sehe das ganz anders aus. K-Net habe sich verdient gemacht, weil „die SWK-Tochter auch Gebiete ans schnelle Internet angeschlossen hat, die sonst nicht angeschlossen wären“. Verlage: „Die Stadt kümmert sich um die vernachlässigten Gebiete, die andere Provider nicht ausbauen.“ Er räumt ein, dass es allerdings selbst in der Innenstadt von Straße zu Straße unterschiedliche Anschlussgeschwindigkeiten gibt: „Ja, es gibt noch Lücken und Verbesserungsbedarf.“ Die Ankündigung der Bundesregierung, dass die Kupferkabel-Technologie nicht mehr gefördert wird und man künftig ganz auf Glasfaser setze, sei der richtige Schritt, mache den Ausbau allerdings nicht einfacher. „Das ist zwar eine alte Technologie, aber die ist überall verbaut“, sagt Verlage. Das Verlegen von Glasfaseranschlüssen im Bestand sei oft schwierig und teuer. Allerdings gebe es mittlerweile Lösungen, die Fasern über bereits verbaute Wasser- oder Abwasserrohre in die Häuser zu führen.

Stadt will Bestandsaufnahme

Um die „weißen Flecken“ in Kaiserslautern und den Stadtteilen ausfindig zu machen, wolle die Stadt gemeinsam mit der Wirtschaftsförderungsgesellschaft Kaiserslautern (WFK) eine Bestandsaufnahme in Auftrag geben, sagt Stefan Weiler, Geschäftsführer der WFK: „An deren Ende soll eine Machbarkeitsstudie stehen.“ Zwar sei noch einiges vorab zu klären, aber vorgesehen sei, ein Ingenieurbüro zu beauftragen, um die Lücken zu finden und Möglichkeiten für deren Schließung auszuloten. Dazu werde mit den Providern Inexio, Vodafone, Telekom und K-Net zusammengearbeitet. Weiler: „Kaiserslautern ist zwar gut aufgestellt, aber da geht schon noch was.“ Schreiben Sie uns Wie ist es in Ihrer Straße, in ihrem Stadtteil um das schnelle Internet im Festnetz bestellt? Schreiben Sie uns, ob Sie in Kaiserslautern zufrieden mit Höchstgeschwindigkeit oder genervt im Schneckentempo im World Wide Web unterwegs sind – per E-Mail an die Redaktionsadresse: redkai@rheinpfalz.de.

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