Kaiserslautern „Ich bin einfach unglaublich stolz auf das gesamte Team“

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Nach einem sehr erfolgreichen Saisonendspurt sicherten sich die B-Junioren des 1. FC Kaiserslautern in der U17-Bundesliga Süd/Südwest vorzeitig den Klassenerhalt und beendeten die Spielzeit 2015/16 mit 35 Punkten auf dem achten Tabellenplatz. Damit ließen sie sogar den FSV Mainz 05 hinter sich, der am Ende auf dem neunten Rang landete.

Mehlingen. Neben einer überzeugenden Mannschaftsleistung hatte auch Chefcoach Alexander Bugera maßgeblichen Anteil an diesem Erfolg. Er übernahm Anfang April das Amt von seinem Vorgänger Philipp Dahm und brachte die akut abstiegsbedrohten Pfälzer wieder in die Spur. Seine ersten Trainererfahrungen hatte er zuvor bei der U13 des 1. FC Kaiserslautern gesammelt. Sein Debüt für die U17 gab er am 21. Spieltag, beim Auswärtsspiel in Nürnberg (0:0). Schon bei dieser Partie war erkennbar, worauf der neue Übungsleiter sein Hauptaugenmerk gelegt hatte. Die Lauterer waren in dieser Phase der Saison, neben Schlusslicht Elversberg, die Schießbude der Liga. Trotz einer guten Hinrunde verloren sie nach der Winterpause völlig überraschend den Faden. Nach fünf Niederlagen in Folge und zahlreichen Gegentreffern (15.) rutschte Kaiserslautern in den Abstiegskampf. Obwohl Bugera nicht viel Zeit blieb, versuchte er, der gebeutelten Defensive eine neue Stabilität einzuimpfen. Mit großem Erfolg. In sechs Partien unter seiner Leitung hielten die Roten Teufel um Keeper Niklas Neumann den Kasten dreimal sauber. Darüber hinaus konnten sie vier Siege einfahren, den Klassenerhalt perfekt machen – und Titelanwärtern Paroli bieten. „Ich bin einfach unglaublich stolz auf das gesamte Team. Mit wie viel Leidenschaft die Jungs in die Spiele gegangen sind, das war schon beeindruckend. Und obwohl ihnen der Klassenerhalt schon sicher war, haben sie in den letzten beiden Begegnungen alles gegeben. Es hat mir einfach riesig Spaß gemacht“, so Bugera, der vom Charakter seiner Schützlinge überwältigt war. Um seinen Akteuren auch in der schweren Zeit wieder eine positive Körpersprache zu vermitteln, habe er auch viele intensive Einzelgespräche geführt, erklärte der ehemalige Bundesliga-Profi. Besonders bei Spielern wie Torben Müsel schienen diese Gespräche zu fruchten. Letzterer fand im Saisonendspurt wieder zu alter Stärke zurück und erzielte vier wichtige Tore. Ein weiterer kluger Bugera-Schachzug war die Beförderung von Ausnahmetalent Oliver Batista-Meier, der aus dem jüngeren Jahrgang dazustieß. Er avancierte an der Seite von Kapitän Tilmann Jahn sofort zum Stammspieler und war mit seinen technischen Fähigkeiten eine Belebung für das Offensivspiel. Neben einigen feinen Torvorlagen war er auch dreimal selbst erfolgreich. Zum Bedauern des Trainers wechselt er zur neuen Saison zur B-Jugend des FC Bayern München, wo er den nächsten Schritt in seiner Karriere machen will. Trotz starker Einzelspieler sah der Oberpfälzer den Schlüssel zum Erfolg im Kollektiv: „Ich möchte eigentlich gar keinen Spieler herausheben. Jeder Einzelne hat super Arbeit geleistet und sich in den Dienst der Mannschaft gestellt. Ich wusste von Anfang an, dass großes Potenzial in dieser Truppe steckt. Aber diese Qualität dann auch als eingeschworene Einheit auf dem Platz abzurufen, darin liegt die Kunst. Und diesen Spagat haben die Jungs geschafft.“ Bei den Partien gegen Karlsruhe (4:1), Mainz 05 (1:0), Eintracht Frankfurt (5:3) und Freiburg (2:0) wurde auch deutlich, welche Offensiv-Philosophie Bugera verfolgt. Die Pfälzer setzten ihre Gegner bereits durch sehr hohes Pressing früh unter Druck – und kamen so immer wieder schnell in den Besitz des Spielgeräts. Hinzu kam, dass das Team im ganzen Verbund geschlossen gegen den Ball arbeitete und im Mittelfeld die entscheidenden Zweikämpfe für sich entschied. Dieser Vollgas-Fußball kostete natürlich extrem viel Kraft, was die Lauterer gegen Bayern München am eigenen Leib spüren mussten. Nach überragenden 55 Minuten ging dem 1. FC Kaiserslautern am Ende die Puste aus, sodass er trotz einer 3:0-Führung noch mit 3:5 verlor. „Ich denke, wir haben den Zuschauern etwas geboten und sensationelle Spiele abgeliefert. Im Fußball gehören solche Niederlagen wie gegen Bayern dazu. Das sind Erfahrungen, die man als Spieler braucht, um sich weiterzuentwickeln“, erklärt Bugera, der sich schon auf die kommende Spielzeit als U17-Trainer freut. Trainingsbeginn wird der 4. Juli sein. Bis dorthin wird wieder einmal ein großer Umbruch im Kader der B-Jugend stattfinden. Ein Großteil der Spieler wird in die U19 übernommen, während Talente aus dem jüngeren Jahrgang neu dazustoßen. Bezüglich vermeintlicher Ab- und Zugänge hielt sich Bugera noch bedeckt.

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