Wahl der RHEINPFALZ-Sportler des Jahres 2022 Fußballfrauen verweisen FCK auf Platz zwei
Kletterin Florence Grünewald, Badmintonspieler Pascal Histel und die Fußballerinnen des 1. FFC Kaiserslautern sind die RHEINPFALZ-Sportler und die Mannschaft des Jahres 2022. Mit diesem Ergebnis, das am Donnerstagabend feierlich im Deutschordensaal der Sparkasse Kaiserslautern verkündet wurde, hatte keiner der Sieger gerechnet. Doch die übrigen Nominierten erwiesen sich als faire Verlierer. Unter ihnen auch die Profis des 1. FC Kaiserslautern, die den Fußballerinnen des 1. FFC den Titel von ganzem Herzen gönnten.
Mit Daniel Hanslik und Philipp Hercher waren genau die Vertreter ihres Teams zur Ehrung gekommen, die mit ihren Toren in der Relegation gegen Dynamo Dresden einen erheblichen Beitrag zum Aufstieg des 1. FC Kaiserslautern in die Zweite Liga geleistet hatten. Doch sie zeigten Bescheidenheit und schickten erst mal ein Kompliment in Richtung der ersten Mannschaft des 1. FFC Kaiserslautern, die mit 17 Siegen in 17 Spielen den Aufstieg in die Verbandsliga klargemacht hatte. „Wir gratulieren ganz herzlich und freuen uns einfach nur“, sagte Hanslik, als er mit Hercher für die Ehrung zum zweiten Platz in der Kategorie Mannschaft des Jahres als Vertreter der FCK-Profis auf die Bühne gerufen wurde. Er brach eine Lanze für den Frauenfußball. „Er sollte mehr gefördert werden“, fand er und verwies auf die ausverkauften Stadien bei der Champions League der Frauen. Hercher mahnte in Sachen FCK zu Bescheidenheit. „Wir waren richtig froh, dass wir aufgestiegen sind. Wir beide haben auch andere Zeiten erlebt. Wir sind vor zwei Jahren fast in die Regionalliga abgestiegen, deshalb gilt es, demütig zu sein, alles Schritt für Schritt zu machen, auch beim FCK.“
Gegen Bundesligisten angetreten
Die Fußballerinnen des 1. FFC gaben zu, dass sie mit ihrem Sieg so gar nicht gerechnet hatten. „Wir sind gegen einen Bundesligisten angetreten, da sind die Chancen doch gering“, versuchte Fußballerin Hannah Rill ihre Überraschung in Worte zu fassen. Sie ist froh, dass sie und ihr Team nicht nur den Aufstieg geschafft haben, sondern jetzt auch in der neuen Liga eine nicht ganz unbedeutende Rolle spielen. Aktuell sind sie Tabellendritter der Verbandsliga, und nach oben hin sind noch alle Optionen offen.
Auch für Pascal Histel, Badmintonspieler des 1. BCW Hütschenhausen, läuft es derzeit. Er bereitet sich am Landesleistungszentrum in der Barbarossahalle auf die Deutsche Meisterschaft vor und ist optimistisch, dass er es dort schafft, sich für die Weltmeisterschaft in Seoul/Südkorea zu qualifizieren. Mit dem Auftritt in dem Land, in dem Badminton Volkssport ist, würde für ihn ein Traum in Erfüllung gehen.
Ein Traum in Erfüllung gegangen ist im Deutschordensaal für Florence Grünewald. Als sie unter tosendem Applaus nach vorne gerufen und für Platz eins geehrt wurde, strahlte sie übers ganze Gesicht. Dass sie es als Einzelsportlerin in einer Randsportart so weit nach vorne schaffen würde, damit hatte sie nicht gerechnet. Sie freute sich über die Blumen, die Urkunde und den Scheck über 500 Euro, den sie von den Sponsoren der RHEINPFALZ-Sportlerehrung – ZAK und Sparkasse stifteten die Preise – überreicht bekam.
Unerwartete Verbindungen
Am Ende feierten alle Sportler fröhlich zusammen und entdeckten dabei so manche Gemeinsamkeit. Turner Daniel Eichhorn, Zweitplatzierter bei den Männern, hatte zum Beispiel früher Schwimmtraining bei Schwimmerin Marlies Fieguth gehabt, die bei den Sportlerinnen des Jahres auf Platz vier gewählt wurde. Und Badmintonspieler Pascal Histel musste unbedingt ein Selfie mit Kletterin Florence Grünewald machen und sofort verschicken. Die beiden hatten herausgefunden, dass die Schwester von Histels Patenkind von Landestrainerin Grünewald trainiert wird. Die Sportwelt ist klein, Sportler sind ehrgeizig, aber am Ende gönnt jeder auch dem anderen den Sieg.