Kaiserslautern Erfolgserlebnis dringend benötigt

Ein Cedric Thomas in Topform war am Sonntag aus Sicht des 1. FC Kaiserslautern zu wenig, um in der Ersten Regionalliga Südwest den zweiten Saisonsieg einzufahren. Beim 76:81 (45:42) gegen den SV Tübingen erzielte der US-Amerikaner 26 Punkte, gab vier Korbvorlagen und angelte sich sieben Rebounds. Die knappe Niederlage verhindern konnte er nicht.

Nach der dritten Pleite in Folge heißt es für den FCK: willkommen im Abstiegskampf. Dafür, dass sich die Mannschaft von Trainer Dejan Kreclovic bisher in sämtlichen Spielen als ebenbürtiger Gegner präsentierte, können sich die Westpfälzer nichts kaufen. Zählbares sprang bislang nur beim Auftaktsieg gegen den ASC Mainz heraus, den man mit 99:73 in die Schranken wies. Trotz der beiden Neuzugänge Nicolas Wolff und Gergely Hosszu steht und fällt das Spiel des Aufsteigers nach wie vor mit der Form von Thomas. Der US-Amerikaner ist nicht nur ein herausragender Schütze, sondern auch ein exzellenter Verteidiger mit einem hohen Basketball-IQ. Thomas ist seinen Gegenspielern gedanklich oft einen Schritt voraus, verbucht dadurch viele Ballgewinne und ist nach Center Aaron Ellis der zweitbeste Rebounder seiner Mannschaft. Alleine richten kann es der Tausendsassa aber nicht. Gut in Form präsentierten sich gegen Tübingen außer Thomas nur Christopher Bolton, Hosszu und Weihmann. Bolton zeigte gegen den amtierenden Vizemeister einmal mehr, dass er zu Recht als Gewinner der Vorbereitung galt. Mit zwölf Punkten und sechs Rebounds zählte der Spieler aus dem eigenen Nachwuchs einmal mehr zu den Aktivposten beim FCK, während das Spiel an der langen Garde um Ellis (2/7 Würfen) und Ex-Profi Mirko Damjanovic (1 Rebound) über weite Strecken vorbeilief. Gegen die mit zwei Siegen und zwei Niederlagen in die Saison gestarteten Tübinger konnten die Lauterer das Spiel dennoch lange offen halten und lagen zu Beginn des letzten Viertels mit 67:64 in Front. Ein rabenschwarzer Schlussabschnitt, in dem sie nur magere neun Punkte erzielten, brachte die Westpfälzer eine Woche vor dem Heimspiel gegen den Aufstiegsanwärter aus Schwenningen um das so dringend benötigte Erfolgserlebnis. Tübingen war in den entscheidenden Situationen einen Tick cleverer und hatte in Rouven Hänig (20 Punkte), Max Kochendörfer (19), Julian Albus (15) und Pirmin Unger (10) gleich vier Spieler, die zweistellig punkteten. Beim Stand von 67:66 (32.) lagen die Roten Teufel letztmalig in Führung, schafften es aber nicht, den knappen Vorsprung über die Zeit zu retten, weil Tübingen die Zügel noch einmal anzog und mit einem 13:4-Lauf zum 79:71 (37.) die Vorentscheidung herbeiführte. Der FCK kam 90 Sekunden vor Schluss noch einmal bis auf drei Punkte heran, musste sich letztlich aber wieder einmal knapp geschlagen geben. Unter dem Strich steht die Erkenntnis, dass es wieder einmal viele Kleinigkeiten waren, die auf diesem Niveau den Unterschied machen. Gelingt es Kreclovic, diese abzustellen, werden die Lauterer die benötigten Siege im Kampf um den Klassenerhalt noch einfahren. (kkm)

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