Kaiserslautern Erfolgs-Trio verlässt den SC Siegelbach

Ihre Erfolge können sich sehen lassen: Roland Druck, Hendrik Tönjes und Axel Locher (von links). „Es lag nicht an den Spielerinn
Ihre Erfolge können sich sehen lassen: Roland Druck, Hendrik Tönjes und Axel Locher (von links). »Es lag nicht an den Spielerinnen«, betonen die Trainer, die lange mit sich gerungen haben.

Für die Siegelbacher Damenmannschaften ist trotz erfolgreicher Saison der größte Albtraum zur Realität geworden: Das erfolgreiche Trainertrio um Roland Druck, Axel Locher und Hendrik Tönjes hat seinen Rücktritt zum Saisonende bekannt gegeben. Ein herber Verlust für die Frauenabteilung in Siegelbach, denn „die drei waren das Herz und die Seele des Siegelbacher Frauenfußballs“, bedauert SCS-Spielführerin Lena Zimmermann.

Dabei lief die Saison 2016/17 der Frauen-Regionalliga Südwest nicht schlecht. An 22 Spieltagen waren die Fußballerinnen des SC Siegelbach im Großen und Ganzen überaus erfolgreich. Nach überragender Hinrunde und pecherfüllter Rückrunde landeten die Herbst-Vizemeister mit 33 Punkten auf Tabellenplatz fünf, punktgleich mit dem Vierten 1. FC Saarbrücken II. Das Saisonziel wurde dadurch erneut mehr als erfüllt. Doch die tollen Leistungen der vergangenen Monate – am Ende setzte es eine 0:5-Auswärtspleite beim TuS Issel – werden zum Ende der Runde mächtig gedämpft durch die Hiobs-Botschaft vom Rücktritt des Trainerstabs. Der auch Siegelbachs Vorstand Heinrich Graf überrascht. „Mit diesen Neuigkeiten hatten wir nicht gerechnet. Jetzt stehen wir vor schwierigen Aufgaben, deren Lösungen jedoch schon im Gange sind“, betont er. Obwohl Graf nun einen weiteren, abzuarbeitenden Punkt auf seiner Liste hat, fügt er hinzu: „Unser Spielbetrieb ist sicherlich nicht von einzelnen Personen abhängig. Es wird immer so sein, dass jemand Altes geht und jemand Neues hinzukommt. Doch dann geht es genauso weiter wie zuvor.“ Ganz so selbstverständlich ist dieser Prozess für die Spielerinnen des SC Siegelbach jedoch nicht. In den vergangenen zweieinhalb Jahren sind Team und Trainer zusammengewachsen. Die harte Arbeit und bedingungslose Unterstützung des Trainer-Trios haben einen hohen Stellenwert bei den Fußballfrauen. Dass es zwischen Coach und Spielerinnen gut funktioniert hat, ist kaum zu übersehen. Seit dem Amtsantritt von Cheftrainer Roland Druck und dem Beginn der Zusammenarbeit mit den Kollegen Axel Locher und Hendrik Tönjes hat sich in der Siegelbacher Frauenabteilung einiges getan. Dass Druck und Co. dabei zum größten Teil auf sich alleine gestellt waren, bedauert auch der Vorstand. „Wir hatten es leider versäumt, die Stelle der Frauenabteilungsleitung zu besetzten. Somit mussten die drei einiges auf sich nehmen. Auch Dinge, die nicht zu ihrem eigentlich Aufgabenfeld gehörten“, gesteht Graf fehlende Unterstützung für seine Trainer ein. Für Roland Druck war genau das ein wichtiger Aspekt in seiner Rücktrittsentscheidung. „Wenn man dieses Amt als Hobby betreibt, dann erwartet man schon einen gewissen Rückhalt und auch Wertschätzung von Seiten des Vereins“, beklagt Druck. Hinzu komme die mangelnde Kommunikation zwischen Vorstand und Trainer. „Bis in den Mai wurde mit keinem von uns bezüglich der neuen Saison gesprochen“, berichtet er weiter. Gründe, die leicht zu beheben wären, doch mittlerweile strapaziert das einstige Hobby nur noch die Nerven der drei Coaches. Die Entscheidung sei trotzdem keine einfache gewesen. „Natürlich hätten wir uns das anders gewünscht. Neben all dem, was mit der Vorstandsschaft schiefgelaufen ist, waren es immer unsere Spielerinnen, die das Chaos ertragbar gemacht haben“, fasst Druck zusammen. Wie es nach dem Trainerwechsel mit dem Siegelbacher Frauenfußball weitergeht, steht bereits fest. Auch in der kommenden Saison seien zwei Damenteams in Planung. Die erste Mannschaft wird in der Regionalliga Südwest gemeldet, die Reserve voraussichtlich in der Landesliga Westpfalz. Auch mit der erneuten Teilnahme am Frauen DFB-Pokal wird bereits fest gerechnet. Dafür muss das Trainerteam jedoch auch noch ein letztes Mal erfolgreich sein. Die bevorstehenden Verbandspokalspiele entscheiden über die Qualifikation für die erste Runde des DFB-Pokals. „Diese letzte Hürde wollen wir nun auch noch meistern. Auch wenn die Saison nun vorbei ist, warten immer noch schwierige Aufgaben auf uns. Ich denke, ein erneuter Verbandspokalsieg wäre eine schöne letzte Erinnerung“, so der Cheftrainer. Am Mittwoch, 24. Mai, 19 Uhr, steht das Halbfinale beim SV Obersülzen an.

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