Kaiserslautern Der Innenverteidiger mit Gardemaß

Marco Steil ist in seine Heimatstadt Kaiserslautern zurückgekehrt. Der Fußballer, der schon als Profi im Fürstentum Liechtenstein und an der Ostseeküste kickte, hat sich an der hiesigen Universität immatrikuliert. Am Ball ist er natürlich auch noch. Aber nicht für seinen früheren Klub, den 1. FC Kaiserslautern, sondern für den in die Regionalliga aufgestiegenen FK Pirmasens, bei dem er einen Dreijahresvertrag unterschrieben hat.

Es habe ihm schon geschmeichelt, sagt Marco Steil, dass der FKP an ihn herangetreten sei und sich um ihn bemüht habe. Das brachte den Defensivspieler mit Gardemaß – Marco Steil misst stattliche 1,97 Meter – in eine Entscheidungssituation. Er musste sich zwischen Wormatia Worms, dem Klub, für den er in der vergangenen Saison in der Regionalliga gespielt hatte, und dem FKP entscheiden. Keine leichte Wahl sei das für ihn gewesen, „denn die Wormatia wollte mich auch haben“. Doch dann habe er sich für den Wechsel zum FKP entschieden. „Das war eine Herzensentscheidung“, erzählt der 26 Jahre alte Marco Steil und unterstreicht damit das besondere Verhältnis, das zwischen ihm und dem Traditionsklub besteht. Zwar ist für den gebürtigen Lauterer der FCK der Heimatverein, doch er trug in jungen Jahren auch schon das Trikot des FKP. So gehörte er zu der legendären Mannschaft, die 2006 mit dem Sieg über Werder Bremen DFB-Pokalgeschichte schrieb. Damals war Steil 18 Lenze jung und stand am Anfang einer vielversprechenden Karriere. Nachdem er den FKP verlassen und von 2007 bis 2009 für den FSV Mainz 05 II gespielt hatte, zog es den ehrgeizigen Jungfußballer in die Alpen, zum Liechtensteiner Klub FC Vaduz. Der spielte damals in der Schweizer Challenge League und wurde von keinem Geringeren als dem Weltmeister Pierre Littbarski trainiert. Als sich der FCV von „Litti“ trennte, war dort die Zeit der deutschen Spieler zu Ende und damit auch die von Marco Steil. So kehrte er 2010 dem Alpenklub den Rücken und wechselte zum Ostseeverein Holstein Kiel. Nach anfänglichen Schwierigkeiten fühlte sich der Lauterer an der Küste wohl und eroberte sich einen Stammplatz bei den Störchen, die damals zu den Topteams der Regionalliga Nord zählten und durch Pokalerfolge bundesweit auf sich aufmerksam machten. Im Rückblick auf die Kieler Zeit sagt Marco Steil, dass er da in seiner fußballerischen Entwicklung „einen Riesenschritt“ gemacht habe und „stabiler“ geworden sei. Trotz der großen Entfernung besuchte er regelmäßig Kaiserslautern und verfolgte mit großem Interesse das Lauterer Fußballleben. In gewisser Weise hat sich jetzt der Kreis geschlossen. Der Fußballer ist wieder nach Lautern zurückgekehrt. Er studiert in seiner Vaterstadt Sport und Biologie und will später einmal als Lehrer arbeiten. Neben seiner akademischen Ausbildung wird er in der neuen Saison als Innenverteidiger, seiner Wunschposition, für den FK Pirmasens zur Sache gehen und alles geben, damit das Saisonziel erreicht wird, das für den Aufsteiger Klassenverbleib heißt. Wer Marco Steil mal wieder am Ball sehen will, für den bietet sich am 19. Juli eine gute Gelegenheit. Denn da bestreitet der FKP zu Hause ein Testspiel gegen den VfB Stuttgart.

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