Kaiserslautern Den Tabellenführer gestürzt

Brachte sein Team mit 1:0 in Führung: Andre Forsch vom SV Steinwenden, hier gegen Eric Schaumlöffel und Andreas Bahr (VfB Reiche
Brachte sein Team mit 1:0 in Führung: Andre Forsch vom SV Steinwenden, hier gegen Eric Schaumlöffel und Andreas Bahr (VfB Reichenbach).

«STEINWENDEN.» Im zehnten Heimspiel der Saison hat es Landesliga-Spitzenreiter SV Steinwenden erstmals erwischt. Am Samstagnachmittag triumphierte vor rund 300 Zuschauer an der Bergstraße Lokalderby-Gegner VfB Reichenbach. Die Gäste drehten eine gutklassige, torchancenreiche Partie in der zweiten Halbzeit zu ihren Gunsten. Joker Marcel Heidenreich köpfte in der 88. Minute den 2:1-Siegtreffer.

Daniel Graf hatte es angekündigt: „Das Spiel verspricht ein Offensivspektakel zu werden“, wurde der SVS-Spielertrainer in unserer Samstagausgabe zitiert. Genau das bekam das Publikum bei hochsommerlichen Temperaturen vor allem in der zweiten Halbzeit geboten. Chancen hüben wie drüben, fast im Minutentakt. Beide Teams nutzten sie reihenweise nicht. Am Ende jubelte dann doch der VfB, die Spieler hüpften im Kreis und intonierten den Klassiker „Derbysieger, Derbysieger.“ Doch der Reihe nach. Die Gäste ergriffen von Beginn an die Initiative, waren in den Zweikämpfen bissiger und verbuchten viel Ballbesitz. Über Mittelfeldmotor Andy Bahr lief die Kugel ansehnlich, zunächst allerdings noch ohne große Gefahr für Heimtorhüter Benjamin Klein und seine passiven Mitspieler. Toptorjäger Yannik Brehmer eröffnete dann in der 25. Minute quasi den Torchancenreigen, als sein kerniger und ansatzloser Schuss aus über 20 Metern an die Latte donnerte. Kurz darauf das erste offensive Lebenszeichen von Steinwenden: Eher per Zufall kam der Ball im Sechzehnmeterraum zu Graf, der aus spitzem Winkel knapp verzog. Einen Distanzschuss Florian Bickings klärte VfB-Keeper Andy Lindemann zur Ecke, aus der eine gute Kopfballchance Grafs resultierte, die ebenfalls Beute von Lindemann wurde. Kurz vor der Halbzeit brachte Andre Forsch Steinwenden in Führung. Nach einem genialen Steilpass von Graf blieb der Kapitän allein vor dem Tor eiskalt. Unmittelbar nach Wiederanpfiff des souveränen Schiedsrichtergespanns um Referee Sören Lückert verpasste es Forsch, aus kurzer Distanz nachzulegen, fand in Lindemann seinen Meister. Auf der anderen Seite spitzelte Gunar Pfister den Ball aus dem Getümmel heraus knapp an Torhüter Benjamin Klein vorbei. Dann parierte Lindemann erneut gegen Forsch und im Gegenzug Klein gegen Pfister. Ein weiteres Beispiel für das ewige Hin und Her. Erst scheiterte Graf abermals an Lindemann, dann traf Bahr in letzter Instanz eines vielversprechenden Konters die falsche Entscheidung. Statt selbst abzuschließen, fand sein Querpass keinen Abnehmer. Mit der Einwechslung von Marcel Heidenreich bewies Gäste-Coach Benny Früh ein glückliches Händchen. Das 1:1 durch den immer stärker werdenden Jonas Jung (68.), der energisch nachsetzte und die Kugel über die Linie bugsierte, bereitete der Sturmtank mit vor. Jung leitete mit einer weiteren guten vergebenen Möglichkeit die packende Schlussphase ein (80.). Bei einer Doppelchance von Forsch, einem Fallrückzieher von Graf und Bickings abgerutschte Flanke gegen die Latte fehlte Steinwenden das nötige Fortune. Den „Lucky Punch“ setzte dann Heidenreich, als er am ersten Pfosten zum Siegtreffer einköpfte. Die tolle Vorarbeit leistete Flügelspieler Tobias Kiefer. „Klar war das Glück letztendlich heute auf unserer Seite. Aber in der Summe haben wir uns das auch verdient“, freute sich Früh über drei „wichtige Punkte“. Seine Mannschaft zeigte die bessere Spielkultur. Kollege Graf sagte: „Die Partie war Spitz auf Knopf, ein offener Schlagabtausch. Am Ende haben uns vielleicht die entscheidenden Meter gefehlt, die wir durch unser passives Auftreten am Anfang unnötig gehen mussten.“ Diese Niederlage werde den SVS, der sich nun mit Rodenbach die Tabellenführung teilt, aber drei Partien im Rückstand ist, auf jeden Fall nicht aus der Bahn schmeißen. SO SPIELTEN SIE SV Steinwenden: Klein - Trapp, Christmann, Heinz, Stahl - Weigel (53. Amaizo), Zimmer, Schäfer, Bicking - Graf - Forsch VfB Reichenbach: Lindemann - Purket, Peters (46. Müller), Schaumlöffel, Scavuzzo - Wahl, Bahr - Jung, Pfister (60. Heidenreich), Kiefer - Brehmer Tore: 1:0 Forsch (44.), 1:1 Jung (67.), 1:2 Heidenreich (88.) - Beste Spieler: Bicking, Graf - Lindemann, Jung, Bahr - Gelbe Karten: Graf - Scavuzzo, Bahr - Zuschauer: 303 - Schiedsrichter: Lückert (Zornheim).

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