Morlautern Buntes Treiben und trockenes Wetter locken 500 Menschen zur Kerwefeier

Wurde später standesgemäß getauft: der stattliche Kerwestrauß.
Wurde später standesgemäß getauft: der stattliche Kerwestrauß.

Die Gassen Morlauterns, durch die sich für gewöhnlich Autos ihren Weg bahnen, gehörten am vergangenen Sonntag den Teilnehmern des traditionellen Kerweumzugs. Sie warfen nicht nur mit Süßigkeiten, sondern verbreiteten auch gute Laune.

Auch wenn in den Nachmittagsstunden in der Regel der perfekte Zeitpunkt für ein Stück Kuchen am heimischen Küchentisch liegt, so galt die Aufmerksamkeit der Morlauterer am Sonntag vorrangig dem Festzug. An den Häusern vorbeiziehend präsentierten sich die zahlreichen im Stadtteil wirkenden Gruppierungen und Vereine den Beobachtern.

So dominierte in den Straßen nicht die sonntägliche Stille, sondern die Rufe der Straußjugend – eine von den insgesamt 14 am Umzug beteiligten Wagen und Gruppen.

Männersache: Straußjugend

Vielfalt mit Blick auf die Geschlechter sucht man in der Straußjugend übrigens vergebens. „Diese setzt sich ausschließlich aus jungen Männern zusammen“, erklärte Morlauterns Ortsvorsteher Alexander Lenz. Für ihn jedenfalls war die große Nachfrage eine Bestätigung der Bemühungen aller Beteiligten. „Die Stimmung ist wie früher“, schilderte Lenz. Besonders nach den schwierigen Zeiten der Corona-Pandemie, in denen die Wahrung von Abstandsregeln das Maß aller Dinge war, ließ man sich in Morlautern die Möglichkeit zum Wiederaufleben willkommener Abwechslung im gewohnten Rahmen nicht nehmen. „Die Leute haben wieder Lust auf alle Feierlichkeiten“, sagte Lenz.

Kerwestrauß wird getauft

Sichtlich gespannt wurde einem weiteren Höhepunkt des Tages entgegengefiebert. So waren es keine Gläubigen, sondern der Kerwestrauß, der sich einer Taufe durch die Straußbuwe unterziehen musste, um anschließend standesgemäß das Turnerheim schmücken zu können.

Die Anzahl der interessierten Augen war am Sonntag jedenfalls genauso groß wie die Motivation zu den Feierlichkeiten selbst. Auch wenn der Samstag mit Blick auf die Besucherzahlen das Maß aller Dinge war, so pilgerten geschätzt 500 bis 600 Menschen zum Kerwezelt, um nach dem Marsch dort in gesprächiger Atmosphäre die Kerwe weiterhin zu zelebrieren. Das Wetter spielte den Morlauterern jedenfalls in die Karten: So füllten sich nicht nur die Plätze im Zelt, sondern auch die davor, um den Fassbieranstich aus nächster Nähe verfolgen zu können. Schließlich lässt es sich im Genuss des kühlen Goldes so bekanntlich gleich viel besser mit Freunden feiern. nlk

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