Kaiserslautern Blick zurück und nach vorn

Eine Pfaff-Expo bereitet die Kulturinitiative „Pfaff erhalten − Stadt gestalten“ vor. Vom 30. Juni bis 12. Juli findet die Ausstellung im Fuchsbau statt. Bei der Eröffnung sind Rück- und Ausblicke geplant, die Finissage bestreitet eine Kapazität für die Umwandlung alter Industriekomplexe in Europa.

Die Pfaff-Expo in der früheren „Gabis Backstubb“ will ein niederschwelliges Angebot nicht nur für Passanten sein. Bei der Eröffnung am 30. Juni, um 19 Uhr werden die Ergebnisse des bisherigen Entwicklungsprozesses für das Pfaff-Gelände vorgestellt. 14 Tafeln werden mit verschiedenen Themen belegt. Neben der Chronologie und der Pfaff-Petition, die von über 2700 Menschen, davon 1700 aus Kaiserslautern, unterschrieben wurde, spielen die Ergebnisse der ersten Pfaff-Werk-Stadt eine Rolle, erläutert Thomas Fischer von der Kulturinitiative „Pfaff erhalten − Stadt gestalten“ (PESG). „Wir wollen aber auch einen Blick in die Zukunft werfen“, ergänzt Peter Spitzley, der betont, wie wichtig der PSEG die Mitarbeit der Lauterer Bürger ist. Ausgangspunkt der Diskussionen ist ein Pfaff-Betriebsplan von 1958, aus dem ersichtlich ist, welche Funktion die einzelnen Gebäude hatten. Dazu werden Pläne in den Kontext gestellt, die vom Ende der 1990er Jahre stammen. Einbezogen wird zudem der Rahmenplan der Stadt aus dem Jahr 2014. Zusätzlich stellt die PESG eigene Vorstellungen für das Gelände vor. Eine Rolle sollen ferner die Arbeit und die Empfehlungen des Gestaltungsbeirats spielen. Für die Entwicklung des Pfaff-Geländes wird zwar nach den Vorstellungen Fischers und Spitzleys ein Rahmenplan benötigt, der allerdings nicht stringent sein kann. Innerhalb des Plans müsse ein offener Prozess möglich sein, der in einem „intelligenten und kreativen Bebauungsplan“ endet. Er wiederum könne nicht beliebig sein, müsse im Gegenteil bestimmte Parameter festsetzen. Für die Finissage der Pfaff-Expo am 12. Juli hat die PESG die sehr renommierte Architektin Heike Oevermann gewonnen. Sie arbeitet am Georg-Simmel-Zentrum für Metropolenforschung der Humboldt-Universität zu Berlin und hat ein Forschungsprojekt der Deutschen Forschungsgesellschaft (DFG) geleitet, in dem sie Transformationsprozesse historischer Industrieareale auf europäischer Ebene untersucht hat. Sie wird darüber sprechen, wie man in Europa und in Deutschland mit alten Industriekomplexen umgeht. Oevermann lehrt an der Humboldt Universität und der Technischen Universität Berlin. „Sie ist in Deutschland diejenige, die am aktuellsten und detailliertesten über solche Entwicklungsprozesse Bescheid weiß“, unterstreicht Fischer. Die PESG will die Gespräche über das Pfaff-Areal und seine Entwicklung weiterführen. Dazu steht nach wie vor an vorderer Stelle die Forderung nach Transparenz. Damit spricht die Kulturinitiative nicht nur die Stadtverwaltung an, sondern ausdrücklich auch die Pfaff-Campus-Projekt GmbH (PCP). Nach wie vor sei unklar, was PCP gegenüber vom Rundbau bauen will. Unklar sei unter anderem auch, mit welchen „unproblematischen Gebäuden“ der Abriss Ende 2016 auf dem Pfaff-Areal beginnen solle. Der Begriff „unproblematische Gebäude“ sei von Stefan Kremer, Geschäftsführer der Pfaff-Areal-Entwicklungsgesellschaft (PEG), benutzt worden, ohne ihn jedoch näher zu definieren. Info Die Pfaff-Expo beginnt am Donnerstag, 30. Juni, 19 Uhr, in der Eisenbahnstraße 25 im Fuchsbau. Sie endet am Dienstag, 12. Juli, 19 Uhr, mit dem Vortrag von Heike Oeverkamp, Berlin. Geöffnet ist die Expo montags bis freitags von 15 bis 19 Uhr sowie samstags von 10 bis 15 Uhr. Für Samstag, 2. Juli, ist außerdem ein Info-Stand am Stiftsplatz geplant . |ita

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