Kaiserslautern Alles bereit für die Besucher

Es wäre jammerschade, wegen der wenig optimistischen Wettervorhersagen für das Wochenende die märchenhafte Baumblüte im Japanischen Garten zu verpassen. „Das muss man gesehen haben“, schwärmt der Vorsitzende des Vereins Japanischer Garten in Kaiserslautern. An eine ähnlich frühe und üppige Blüte im Garten kann Stephan Brohl sich nicht erinnern.

Die Blütenpracht soll den Bürgern nicht vorenthalten werden; der Garten öffnet deshalb bereits heute seine Tore. Da sind nicht nur die verschiedenen Arten von Kirschbäumen, die den Blick immer wieder auf sich ziehen. Unbedingt mithalten können auch die prachtvollen Blüten der großen Magnolienbäume und die deutlich kleineren Blüten der Trauerpflaume, die sich wie ein duftiger, rosa Schleier über den neu gestalteten oberen Bachlauf beugen.

Noch kann der stürmische Wind den zarten Blütenblättern nicht allzu viel anhaben. Nur vereinzelte Blättchen schwimmen zu diesem Zeitpunkt im oberen Teich. Dort haben Koi Wilma und ihre Freundinnen den zugegebenermaßen milden Winter bestens überstanden. „Wir haben sie immer beobachtet, und außerdem gibt es eine tiefe Stelle im Teich, die wir frostfrei halten“, so der Vereinsvorsitzende.

Für den Fall, dass Wind und Regen am Wochenende die zarten Blüten von den Bäumen schütteln werden, ist das Ende der Blütenzeit im Japanischen Garten für dieses Jahr dennoch nicht besiegelt. Beim Rundgang zeigen sich an den Zweigen noch viele Knospen, die sich nach dem ersten Schub noch öffnen werden. Außerdem sind die Knospen der Kamelien zwar prall, aber eben erst dabei, ihre Farbe zu zeigen.

Die Gärtner und Helfer im Japanischen Garten haben in den letzten Tagen ordentlich Gas geben, deshalb ist das Gelände jetzt auch bereit, seine Besucher zu empfangen. „Es ging auf einen Schlag“, schildert Brohl die rasante Entwicklung der Natur. Auch der Bambus, der ihm Rahmen des alle drei Jahre notwendigen Radikalschnitts drastisch gekürzt wurde, zeigt bereits den deutlichen Drang zum Wachsen – ein Riesenunterschied zum vergangenen Jahr, als viele der Gräser erfroren waren.

Die Neugestaltung des oberen Bachlaufs ist nahezu komplett. Näher am Besucher als vorher rieselt jetzt das Wasser durch ein Bett aus Steinen, fällt über Kaskaden und verschwindet in einem Tunnel, den die alten Felsenbirnen bald bilden werden. Damit es dazu kommt, müssen sich die deutlich zurückgeschnittenen Bäumchen noch dem Zug der schwarzen Schnüre beugen, der sie – streng nach japanischen Regeln gespannt – in die gewünschte Position zieht. Am 27. März wird der Bachlauf offiziell in Betrieb genommen.

Die neue Treppe zwischen Rasenrondell und dem oberen Weg ist eine der wenigen Baustellen, die im Japanischen Garten noch offen ist. Aber die Wege sind gekehrt, der Rasen gemäht und trockenes Herbstlaub so weit als möglich aus den Beeten gepflückt. Es gibt daher keinen Grund, warum der Japanische Garten die frühe Blüte nicht mit einem Fest begrüßen sollte.

Für den Sonntag ist am Rasenrondell um 14 Uhr und noch einmal um 15.30 Uhr ein Taiko-Konzert mit der Gruppe „Tennogawa“ geplant, und es werden japanische Speisen und Getränke angeboten. Für 25 Euro kann die SWK-Karte als Saisonkarte an der Kasse des Japanischen Gartens aktiviert werden. Sie gilt damit auch für die Gartenschau, sobald diese am 1. April eröffnet ist. (krh)

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